Probefahrt Land Rover Defender VDS Automatik: stufenloser Landy
Probefahrt

Probefahrt Land Rover Defender VDS Automatik: stufenloser Landy

Probefahrt Land Rover Defender VDS Automatik: stufenloser Landy

Besonders geeignet für Offroad-Dieselfahrzeuge.

In Österreich wird ein neues Automatikgetriebe speziell für SUVs hergestellt. Das erste Testauto war der Land Rover Defender.

Wer häufig in schwierigem Gelände unterwegs ist, kennt die Vorteile eines Automatikgetriebes. Konstante Traktion, situationsabhängig optimale Übersetzung, keine mechanische Kupplung als mögliche Ausfallquelle und nicht zuletzt natürlich höherer Fahrkomfort. Im SUV-Bereich ist fast immer ein Getriebe mit klassischem Drehmomentwandler verfügbar. Ein stufenloses Getriebe ist im Vergleich zu beispielsweise einem modernen Doppelkupplungs-Automatikgetriebe zu klein und für hohe Geländelasten nicht geeignet. Die Österreicher gehen neue Wege: mit einem stufenlosen Planetengetriebe für den Einsatz im SUV-Bereich. Der Land Rover Defender ist das Testfahrzeug des neuen Getriebekonzepts von VDS Getriebe GmbH.

Verteidiger mit stufenloser Automatik

Als Geländewagen bietet der Defender die perfekte Basis, um die Vorteile eines stufenlosen Automatikgetriebes zu demonstrieren. „Variable Twin Planet“, so der Name VTP, nennen die F&E-Ingenieure das Getriebe und geben gleichzeitig die treffende Beschreibung der Wirkungsweise: Das Doppelplanetengetriebe am Getriebeausgang ist das Herzstück des neuen Getriebes. Das VTP-Getriebe arbeitet als sogenanntes Leistungszweiggetriebe. Das bedeutet, dass neben dem Planetengetriebe ein zusätzlicher hydrostatischer Teil verbaut ist, der bei niedrigen Drehzahlen den Antrieb der Räder über die Ölpumpe und den davon angetriebenen Hydromotor übernimmt. Ein Design mit ähnlicher Funktion ist in Toyota-Hybridfahrzeugen verfügbar, dient jedoch tatsächlich einem anderen Zweck und ist eher elektrisch als hydraulisch.

VDS entwickelte ursprünglich VTP-Zahnräder für landwirtschaftliche Maschinen, und diese Zahnräder sind seit einiger Zeit Standard für Traktoren. Im Vergleich zu LKW-Getrieben ist das Land Rover Defender-Testgetriebe verkleinert und die Vorteile dieser Technologie werden erstmals in einem SUV genutzt.

Das Beste aus beiden Welten

Das für Offroad-Fahrer besonders wichtige VTP-Getriebe eliminiert den größten Nachteil eines herkömmlichen Drehmomentwandlers vollständig – die verringerte Motorbremsung bei steilen Abfahrten. Durch die feste Verbindung zwischen Motor und Getriebe kann bis zum Endstopp eine Motorvollbremsung erfolgen. Das VTP-Getriebe sorgt auch bei niedrigen Drehzahlen für einen kraftvollen Antritt ohne Zugkraftunterbrechung. CVT eliminiert auch das Verteilersystem für das Offroad-Getriebe – (beim Testwagen wird dies über Tasten auf der Mittelkonsole erreicht), es gibt nur die Wahl zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang, außerdem gibt es ein integriertes Differenzialsperrensystem für ein starre Verbindung zwischen den beiden Achsen. Der Tempomat ist weiter in das VTP-Getriebe integriert.

VTP-Getriebe für SUVs befinden sich derzeit noch im Testbetrieb, der Defender ist das erste Testauto. Über mögliche Preise und Serienfertigung gibt es natürlich noch keine Informationen. Das Getriebe ist für ein Eingangsdrehmoment von bis zu 450 Nm und eine Drehzahl von bis zu 3600 U/min ausgelegt und eignet sich daher hauptsächlich für Diesel-SUVs.

2020-08-30

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