Testfahrt Toyota GR Supra vs Audi TTS Competition: Feuertaufe
Probefahrt

Testfahrt Toyota GR Supra vs Audi TTS Competition: Feuertaufe

Testfahrt Toyota GR Supra vs Audi TTS Competition: Feuertaufe

Die wiedergeborene japanische Legende mit deutschem Herzen fordert den etablierten Bayern heraus.

Vergleicht man Sechszylinder- und Vierzylindermotoren, Heck- oder Doppelgetriebe, extrovertiert oder rein sportlich – mit dem Toyota Supra und dem Audi TTS stehen sich zwei unterschiedliche Konzepte direkt gegenüber.

Japaner haben normalerweise keine übermäßig harten Gesichtsausdrücke. Wir schauen uns also ohne große Vorfreude den Presseordner für den neuen Supra an, bis wir plötzlich auf eine kühne Aussage stoßen, die wie ein Versprechen klingt.

Tetsuya Tada, Leiter des Supra-Entwicklungsteams, sprach über den Veränderungsprozess, in dem sich das Auto und die gesamte Branche heute befinden. Für Elektroantrieb, autonomes Fahren, künstliche Intelligenz. Hinter dem Auto als Hightech-Transportlösung der Zukunft. Hier stehen allen Benzingeborenen die Haare zu Berge – bis Tada ihnen eine Brücke wirft. „Der neue Supra ist das genaue Gegenteil von dem, was die Gesellschaft heute in ein Auto füllen will.“ Bei diesen Worten beginnen die Herzen der Autofahrer zu schmelzen wie Schokolade im Wasserbad – und ich bin sicher, liebe Leserinnen und Leser, dass dies auch für Ihre Herzen gilt.

Anscheinend ist der neue GR Supra ein fahrendes Auto – die Verkörperung dieses legendären Sportwagens, der 17 Jahre lang von der großen Leinwand des Lebens verschwand, obwohl er oft auf Filmleinwänden erschien – in der Fast and the Furious-Serie. Jetzt ist endlich die fünfte Generation geboren.

Die absteigende Linie verschwindet im Heckfenster, eine 180-Grad-Drehung führt uns im hügeligen Gelände vor uns her. Wir reduzieren die Geschwindigkeit von 100 auf etwa 60 Stundenkilometer, schalten fünf Schritte in den dritten Gang und drehen dann das Lenkrad. Supra zeigt mit ihrer roten Nase auf die Kurve, als würde sie versuchen, es mit ihrem kussbereiten Mund zu tun, bis ihr Arsch nach außen drückt und Sie um die Ecke biegen und mit den Füßen auf dem Gaspedal auf das Auto zeigen. Wie ein Fußball in einem Eckball. Die Geschwindigkeit steigt und damit der Fahrspaß exponentiell. Der Supra startet die nächste Kombination von Kurven, absorbiert tückische Fahrbahn nur, wenn die Richtung von rechts nach links geändert wird, behält die leichte, aber saubere Heckkontrolle bei, schwenkt und verringert den Wenderadius.

Dribbeln gegen die genagelten

Betreten Sie die Stadt, reduzieren Sie sie auf 30 und schauen Sie auf das 8,8 Zoll große Center-Display aus dem BMW-Programm. Wie Sie wissen, ist Toyota Supra die Schwesterplattform des Z4 Roadsters. Drehen Sie mit der rechten Hand das große Rad in der Mittelkonsole, um die Karte zu vergrößern. Sie suchen die nächste kurvenreiche Landstraße. Denn Sie wollen erleben, wie dieser Sportwagen immer wieder durch die Kurven geht.

Der Audi TTS Wettbewerb hat ein anderes Verständnis von Straßenvergnügen. Das verkürzte 18-cm-Modell mit Doppelgetriebe verdreht keine Ecken, scheint sie jedoch zu überwinden. Auf einer Nebenstraße mit dem Audi TTS fahren Sie in eine Kurve, als würden Sie ins Gras fahren. In Kurven haftet das Auto mit aller Kraft am Bürgersteig und widersteht dem Untersteuern auch bei hohen Geschwindigkeiten. Um das Auto zu drehen, bremst die Elektronik die inneren Lenkräder und hilft so den äußeren Rädern, sich schneller zu bewegen. Wenig später zog sich der Audi TTS wie in einem Arsch aus der Kurve zurück. Unterhose? Sogar die Frage selbst ist empörend.

Der Kompaktsportwagen von Audi strebt nach Exzellenz. Zum Beispiel durch ruhiges Verhalten im Straßenverkehr. In Kurven neigt sich seine Karosserie etwas weniger als die des Toyota Supra. Und trotz seiner 20-Zoll-Räder fängt der TTS Unebenheiten etwas eleganter ab. Symbol? Hier ist es! Oder bauen Sie es mit kleinen Details wie dem typischen Audi-Klopfen beim Öffnen von Türen. Durch Ergonomie im Innenraum. Durch Materialien. Dank der Verarbeitungsqualität. Hier sitzt man in Sportsitzen und fühlt sich sofort wohl. Gleichzeitig halten die Sportsitze des Toyota GR Supra Ihren Körper genauso stark und töten gleichzeitig genauso wenig.

Beim Audi TTS-Wettbewerb speisen Sie in einem trendigen Restaurant. Im Toyota GR Supra befinden Sie sich in einer asiatischen Nachahmung einer bayerischen Brauerei. Auf der Mittelkonsole mit dekorativer Kohlefaser haben Audi-Designer nur wenige Tasten neben dem Dreh- und Druckregler platziert. Klimaanlagensteuerungen sind in die Lüftungsdüsen integriert. Sie können Dashboard-Layouts mit einem hochauflösenden 12,3-Zoll-Bildschirm ohne Ablenkung steuern. Wenn etwas digital sein muss, soll es so sein!

Beide Modelle funktionieren hervorragend auf Nebenstraßen, eignen sich aber auch gut für lange Übergänge. Audi hat etwas bessere GT-Qualitäten. Alles in allem ist der TT ein alltagstauglicher Sportwagen – mit kompakten Abmessungen und guter Rundumsicht aus tiefer Sitzposition. In dieser Hinsicht ist der Toyota GR Supra nicht ganz auf dem gleichen Niveau. Und hier sitzt man auf dem Ellbogen über der Straße, sieht aber im Rückblick relativ wenig. Allerdings gibt es eine Rückfahrkamera für Parkmanöver.

Der Kofferraum des Audi TTS Competition fasst 305 Liter. Oder eine Handtasche, eine Sporttasche, ein paar Getränke und diverse Kleinigkeiten. Der Gepäckraum des Toyota GR Supra fasst 295 Liter – auch genug für einen Wochenendtrip, ohne auf etwas Wesentliches zu verzichten. Bei einem Audi passen zur Not noch ein paar Sachen mehr auf beide Sitze. Im Extremfall sogar Kinder. Beim Toyota GR Supra wurde die zweite Reihe aufgegeben und stattdessen ein Querversteifungsblech verbaut. Und das ist gut. Ohne Hälften - das Auto ist doppelt, was bedeutet, dass es universell ist.

Balance gegen eine schwere Front

Bei beiden Autos ist das Fahrwerk trotz straffer Grundabstimmung von alltagstauglich bis rennstreckentauglich einstellbar. Dazu benötigt der Toyota GR Supra nur zwei Modi – Normal und Sport – und einen weiteren zur freien Kombination. In Sport Individual lässt sich die Charakteristik von Dämpfern, Lenkung, Motor und Getriebe in zwei Stufen einstellen. Beim Audi TTS Competition ist das Angebot an Fahrmodi noch größer und umfasst neben Comfort und Sport auch Efficiency und Standard Auto. Neben Audi erhält der Fahrer die Freiheit, die Fahrmodi individuell anzupassen.

Sechs Zylinder für drei Liter Hubraum, 340 PS und 500 Newtonmeter, hergestellt nach überlieferter alter Rezeptur der bayerischen Motorenfabriken - Supra geht mit einem Plus an Motorleistung in den Ring. Zudem regt die Hinterradübersetzung die Geschmacksknospen an.

Dem gegenüber steht der Audi TTS Competition mit einer gefilterten Leistung von 306 PS und 400 Nm. Das Sportcoupé mit 2+2 Sitzplätzen überträgt die Antriebskraft auf vier Räder. Auch bei den Reifen hat es einen Vorteil – mit dem Zauberwort „Corsa“ für die Mischung. Mit seiner Hilfe verwandelte sich der Pirelli P Zero in fast getarnte Halbbewertungen. Der Toyota GR Supra verfügt jedoch über einen Michelin Pilot Super Sport. Sie passen zu ihrem Handling und ihrem verspielten Hintern, haben aber nicht den Grip von Pirelli-Reifen.

Das sieht man im Slalom. Mit 70,4 km/h fährt der Supra mit seinem Schaft zwischen den Pylonen hindurch, wobei der Fahrer eine nahezu gleichmäßige Gewichtsverteilung hat. 780 Kilogramm belasten die Vorderachse, 721 - die Hinterachse. Prozent: 52,0 bis 48,0. Im grenzwertigen Modus neigt ein japanischer Sportwagen dazu, nach hinten zu wackeln. Daher lieber mit ruhiger Gaszufuhr durch die Türen fahren, als durch zu starkes Treten und Loslassen des Pedals unruhige Reaktionen an der Hinterachse des petra hervorzurufen.

Der Toyota GR Supra verführt den Fahrer in Ihnen. Es ist wendiger, agiler dank kurzem Radstand und liegt gleichzeitig fest auf der Straße dank breiter Spur. Audi interessieren sich nur für trockene Zahlen. Und im Slalom sprechen sie für ihn. Der Audi TTS Competition betont zwar die schwere Frontpartie, versteckt sie aber hinter Spezialreifen. Das Ergebnis sind 71,6 Kilometer pro Stunde. Trotz seiner 1440 Kilogramm ist das Audi-Modell 61 Kilogramm leichter als der Toyota, wiegt aber an der Vorderachse 864 Kilogramm, also 60 Prozent.

Und beim Anhalten schafft es der Audi TTS, sich einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Die Reifen helfen ihm wieder. Doch beim Beschleunigen schlägt die Stunde der auferstandenen japanischen Legende. In 4,4 Sekunden sprintet der Toyota Supra auf 100 km/h und ist damit drei Zehntel so groß wie der Audi TTS – dank der sauber laufenden Launch Control, die die brachiale Kraft des Sechszylinders überträgt. Vor der Teilung durch 200 km/h wächst der Vorsprung auf 2,3 Sekunden. Die Supra dominiert durchweg Elastizitätsmessungen.

Für lange und angenehme Fahrten bietet der außergewöhnliche Sechszylinder-Turbolader mehr als genug Leistung, denn der Turbolader mit zwei getrennten Gaskanälen spricht schnell an und verteilt das maximale Drehmoment breit zwischen 1600 und 4500 U/min. Es ist bekannt für die ZF-Hydraulikwandler-Automatisierung, die die Ruhe eines tiefen Sees mit der hohen Geschwindigkeit eines Gebirgsbaches verbindet. Im Gegenteil, der Schalldämpferklang harmoniert mit dem aggressiven Äußeren. Selbst die Führer des Porsche 992 starrten neugierig in ihre Rückspiegel, als hinter ihnen ein Toyota GR Supra auftauchte. Und die entgegenkommenden Leute heben den Finger durch die Fenster. Auf dem Hotelparkplatz umkreisen Menschen einen japanischen Sportwagen, während Jugendliche Justin Bieber umringen. Das Äußere des Autos ist exzentrisch, aber nicht überflüssig.

Toyota GR Supra hielt sich in Bewegung zurück. Das Knacken beim Entgasen ist relativ leise. Es scheint, dass es nur dann gehört wird, wenn es irgendwie angebracht ist. Lässiger geht es beim Audi TTS Competition zu, der durch die Vierrohr-Auspuffanlage schnüffelt und schreit – wenn auch nicht mehr so ​​enthusiastisch wie vor dem Facelift. Sein turboaufgeladener Vierzylindermotor ist über das gesamte Drehzahlband spritzig und fügt sich wie der Sechszylinder des Supra in das Gesamtkonzept des Autos ein – die Leistung ist nicht zu niedrig und nicht zu hoch.

In Hockenheim ist alles entschieden

Tatsächlich kann der Audi TTS Competition im normalen Straßenverkehr nur kritisiert werden: Während ich die Kurven genau ablesen kann, filtert die dynamische Lenkung irgendwie alles heraus, was die Vorderräder tun.

Beim Toyota GR Supra sieht das anders aus – ehrlich gesagt. Mit diesem Fazit verlassen wir die Straße und begeben uns auf die Rennstrecke, wo dieses Duell entschieden wird. Der Hockenheim Supra braucht aus verschiedenen Gründen fast fünf Sekunden TTS. Beim Toyota-Modell schaltet der Fahrer das ESP ab und hat dann wirklich alles frei – Lenkung, Gas und dynamische Lastwechsel – damit der Toyota Supra perfekt in der Kurve sitzen kann.

Der Audi TTS seinerseits untersteuert hartnäckig, wenn auch auf sehr hohem Niveau, und erreicht in Kurven fast immer höhere Geschwindigkeiten, beim Herausbeschleunigen bleibt das Auto stehen. Erst Elektronik, dann ein schwächerer Motor, der deutlich weniger Zugkraft entwickelt als das Dreiliter-Aggregat Toyota GR Supra. Und am Ende - der Sieg Japans, klein, aber wohlverdient.

Abschluss

Die Zusammenarbeit zwischen BMW und Toyota zahlt sich aus – für beide Seiten. Rund um den Reihensechszylinder-Turbomotor hat Toyota einen ehrlichen Sportwagen für den Fahrer konstruiert. Der Toyota GR Supra verhält sich präzise, ​​arbeitet von hinten, ohne zu verspielt zu werden. Der Audi TTS Competition punktet für die Fahrleistung im Alltag, verliert das Rennen insgesamt aber nur um zwei Punkte. Ausgestattet kostet der Audi TTS Competition 9000 £ mehr als ein Toyota GR Supra. Und für wen würden Sie sich entscheiden – ein nahezu perfektes deutsches oder ein flinkes japanisches Auto?

Text: Andreas Haupt

Foto: Lena Vilgalis

Heim " Artikel " Rohlinge » Toyota GR Supra gegen Audi TTS Wettbewerb: Feuertaufe

Kommentar hinzufügen