Probefahrt Škoda Superb iV: zwei Herzen
Probefahrt

Probefahrt Škoda Superb iV: zwei Herzen

Probefahrt Škoda Superb iV: zwei Herzen

Test des ersten Plug-In-Hybrids einer tschechischen Marke

Sehr oft stellt sich nach dem Facelifting eines Modells dieselbe triviale Frage: Woher kennen Sie die aktualisierte Version tatsächlich auf einen Blick? Beim Superb III kann dies mit zwei Hauptunterscheidungsmerkmalen erfolgen: Die LED-Scheinwerfer erstrecken sich jetzt bis zum Kühlergrill selbst, und das Markenlogo auf der Rückseite wird durch einen breiten Škoda-Schriftzug ergänzt. Um von außen zu erraten, müssen Sie sich jedoch sorgfältig mit den Konstruktionsmerkmalen der Felgen und LED-Leuchten vertraut machen, dh hier ist die Wahrscheinlichkeit, die Aufgabe auf den ersten Blick zu bewältigen, gering.

Wer auf der Rückseite den Schriftzug „iV“ findet oder auf der Vorderseite ein Typ-2-Ladekabel hat, kann allerdings nichts falsch machen: Der Superb iV ist das erste Modell mit Hybridantrieb. Skoda und ist in beiden Karosserievarianten erhältlich. Der Antriebsstrang ist direkt vom VW Passat GTE entlehnt: 1,4-Liter-Benziner mit 156 PS, Elektromotor mit 85 kW (115 PS) und 13-kWh-Batterie unter der Rückbank; Der 50-Liter-Tank befindet sich oberhalb der Mehrlenker-Hinterachsaufhängung. Trotz des höheren Bodens fasst der Kofferraum des iV respektable 485 Liter, und vor dem hinteren Stoßfänger befindet sich eine praktische Aussparung zum Verstauen des Ladekabels.

Sechs Gänge und elektrisch

Das gesamte Hybridmodul einschließlich des Elektromotors befindet sich zwischen einem quer eingebauten Vierzylinder-Turbomotor und einem Doppelkupplungsgetriebe (DQ 400E). Der Motor wird von einer zusätzlichen Trennhülse angetrieben, was in der Praxis bedeutet, dass das DSG auch im elektrischen Modus die am besten geeignete Drehzahl auswählt.

Im Test konnte der Elektroantrieb eine Strecke von 49 Kilometern zurücklegen – bei niedriger Außentemperatur (7 °C) und eingestellt auf 22 Grad Klimaanlage – das entspricht einem Stromverbrauch von 21,9 kWh auf 100 Kilometer. So kann der iV die meisten kurzen Tagesetappen rein elektrisch zurücklegen, solange genügend Ladezeit dazwischen bleibt: Unsere 22-kW-Wallbox Typ 2 iV brauchte zweieinhalb Stunden, um 80 Prozent der Zeit aufzuladen. Batteriekapazität. Um Akkustrom zu sparen, dauert es weitere 20 Minuten, um die restlichen 60 Prozent aufzuladen. Wie lange dauert das Aufladen an einer normalen Haushaltssteckdose? Ungefähr um sechs Uhr.

Da sind andere Hybridmodelle schneller: Der Mercedes A 250 beispielsweise lädt eine 15,6-Kilowattstunden-Batterie mit 7,4 kW in etwa zwei Stunden auf. Im Gegensatz zum Superb lädt es sehr schnell auf: 80 Prozent in 20 Minuten. Was allerdings nicht wirklich eine Klassenregel ist, sagt ein direkter Konkurrent. Der BMW 330e benötigt die gleiche Ladezeit wie der Skoda. In unserem Datenarchiv finden wir außerdem, dass der 330e durchschnittlich 22,2 kWh produziert. Auch die Beschleunigungszeiten beider Modelle liegen nah beieinander: Aus dem Stand auf 50 km/h: Skoda gewinnt sogar mit 3,9 vs. 4,2 Sekunden. Und bis 100 km/h? 12,1 vs. 13,9 Sek.

Der iV bietet zumindest im urbanen Umfeld wirklich gute dynamische Strommesswerte. Das Gaspedal kann gedrückt werden, bis der Kickdown-Knopf gedrückt wird, ohne den Benzinmotor zu starten. Ab etwa 50 km/h schaltet das Getriebe in den sechsten Gang – und ab dieser Geschwindigkeit reicht die Kraft des permanent erregten Synchronmotors nicht mehr für eine wirklich kräftige Beschleunigung. Entscheiden Sie sich für abruptere Manöver über dieses Tempo hinaus nur mit Strom, werden Sie in der Tat viel Zeit benötigen. Wenn Sie manuell umschalten, geht alles schneller mit einer Idee.

Die Systemleistung beider Motoren erreicht 218 PS und die Beschleunigung auf 100 km / h dauert bei beiden Maschinen 7,6 Sekunden. Und welche Belastung erlaubt die Batterie vor dem Einschalten des Motors? Wichtig zu wissen ist zum Beispiel, dass im Hybridmodus nicht nur auf Rekuperation gesetzt wird, sondern auch darauf, dass ein Teil der Energie des Benziners zum Laden der Batterie verwendet wird. Auf der digitalen Anzeige sind Informationen darüber, wie viel Strom geladen oder verbraucht wird, sowie der Benzinverbrauch ersichtlich. Unter normalen Bedingungen sorgt der Elektromotor für zusätzliche Traktion, die vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten die Reaktionszeit des Turboladers des Benziners kompensiert. Wählt man den Akku-Storage-Modus – das Infotainmentsystem wählt den gewünschten Ladezustand zum Sparen – kann es durchaus angenehm, wenn auch nicht gerade brutal, mit Vollgas beschleunigen.

Auch ohne Boost klug genug

Tatsächlich ist es fast unmöglich, die Batterie vollständig zu entladen – selbst auf Straßen mit vielen Kurven reichen die Beschleunigungsphasen dafür nicht aus, und der Hybrid-Algorithmus zieht weiterhin Energie aus dem Verbrennungsmotor, um die notwendige Ladung bereitzustellen . Wenn Sie die Batterie praktisch auf „Null“ halten möchten, müssen Sie auf die Strecke gehen – hier ist es trotz der Boost-Anzeige an seinem Elektromotor viel schwieriger, sein Benzin-Pendant lange aufrechtzuerhalten, und bald werden Sie sehen ein Zeichen, das Sie darauf hinweist, dass die Funktion Boost derzeit nicht verfügbar ist. Damit steht dir praktisch nicht mehr die volle Systemleistung von 218 PS zur Verfügung, obwohl du immer noch eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h erreichst – nur ohne Akkuladefunktion.

Es sei darauf hingewiesen, dass unsere standardisierten Eco-Driving-Abschnitte mit einer niedrigen Batterieladung beginnen – der Verbrauch betrug 5,5 l/100 km –, sodass der iV nur 0,9 l/100 km sparsamer ist als das Benzinderivat mit Frontantrieb und 220 PS Mit.

Die Traktion ist übrigens immer flüssig – auch beim Anfahren an der Ampel. Auf kurvigen Straßen beschleunigt der iV zügig aus den Kurven heraus, ohne sportlich zu wirken. Seine Hauptdisziplin ist vor allem Komfort. Schaltet man in den wolkengekennzeichneten Federungsmodus, bekommt man ein weiches Fahrverhalten, aber auch ein spürbares Wanken der Karosserie. Der Superb beeindruckt weiterhin mit außergewöhnlicher Beinfreiheit in der zweiten Reihe (820 mm gegenüber nur 745 mm bei der E-Klasse). Eine Idee ist, dass die Vordersitze etwas zu hoch eingestellt sind, aber das macht sie nicht weniger bequem - besonders in Kombination mit einer verstellbaren Armlehne, die eine klimatisierte Nische für Dinge wie das Handschuhfach hat.

Eine interessante Neuerung ist der Rekuperationsmodus, bei dem nur selten die Bremse betätigt werden muss. Dafür muss man sich allerdings an das Bremspedal selbst gewöhnen, das mit Hilfe des Bremsassistenten zwar recht sanft von Rekuperation auf mechanisches Bremsen umschaltet (Brake-Blending), subjektiv verändert sich aber das Gefühl, es treten zu müssen . Und weil wir gerade auf Kritikwelle sind: Das neue Infotainmentsystem kommt komplett ohne Tasten aus, was die Bedienung während der Fahrt deutlich schwieriger macht als bisher. Schön wäre es auch, wenn sich das Backcover mit einem Knopf von innen öffnen und schließen ließe.

Aber zurück zu den guten Bewertungen – die neuen Matrix-LED-Scheinwerfer (serienmäßig beim Style) leisten hervorragende Arbeit – ganz im Einklang mit den Gesamteigenschaften des Autos.

AUSWERTUNG

Der Superb iV bietet alle Vorteile eines Plug-in-Hybrids – und bleibt ansonsten genauso komfortabel und geräumig wie ein Superb. Ich wünschte nur, es hätte ein präziseres Gefühl als das Bremspedal und eine kürzere Ladezeit.

Körper

+ Äußerst geräumiger Innenraum, insbesondere in der zweiten Sitzreihe.

Flexibler Innenraum

Hochwertige Verarbeitung

Viele intelligente Lösungen für den Alltag

-

Reduziertes Ladevolumen im Vergleich zu Standardmodellversionen

Bequemlichkeit

+ Komfortable Federung

Die Klimaanlage funktioniert gut im elektrischen Modus

-

Auf eine Idee, zu hohe Position der Sitze vor

Motor / Getriebe

+

Kultivierter Antrieb

Ausreichende Kilometerleistung (49 km)

Nahtloser Übergang vom Elektro- zum Hybridmodus

-

Lange Ladezeit

Reiseverhalten

+ Sicheres Verhalten bei Kurvenfahrten

Präzise Lenkung

-

Wir schwingen den Körper in einem bequemen Modus

Sicherheit

+

Tolle LED-Leuchten und gut funktionierende Assistenzsysteme

-

Der Ribbon Compliance Assistant greift unnötig ein

Ökologie

+ Fähigkeit, Gebiete ohne lokale Emissionen zu durchqueren

Hohe Effizienz im Hybridmodus

Расходы

+

Erschwinglicher Preis für diese Art von Auto

-

Der Aufpreis ist jedoch im Vergleich zu den Standardversionen hoch.

Text: Boyan Boshnakov

Kommentar hinzufügen