Probefahrt Renault Grand Kangoo dCi 110: richtig groß
Probefahrt

Probefahrt Renault Grand Kangoo dCi 110: richtig groß

Probefahrt Renault Grand Kangoo dCi 110: richtig groß

Zwei Jahre und 100 km mit dem beliebten großen Personenwagen

Seit zwei Jahren hat Renault Grand Kangoo in unserer Redaktion treue Dienste geleistet, zum Beispiel als Träger von Fotoausrüstung, Assistent beim Wohnungswechsel, Transport von Reifen, Kinderwagen und Personenbus. Balance nach 100 km Lauf.

Als Renault 2012 den neuen Grand Kangoo mit verlängertem Radstand vorstellte, waren die 15 Jahre alten Bilder von der Marktpremiere der Baureihen Van, Transport-Van und Passagier-Van noch in unseren Gedanken. Zu der Zeit in der Anzeige kletterte ein liebevolles Nashorn auf den Rücken des vierten französischen Modells und schüttelte sanft seine Sinne wie ein Nashorn. Die Nachricht vom urkomischen TV-Spot lautete: "Kang ist unverwundbar."

Platz für sieben Sitzplätze

Diese rohe Demonstration von Stärke und Genetik führte auch zu der Frage, wie der Grand Kangoo in unserem Marathontest abschneiden würde. Kurz vor Weihnachten 2014 war es soweit – der Wagen mit der Nummer K-PR 1722 wurde in eine Garage mit getesteten Modellen gestellt, und für die nächsten 100 km gab es ein supergeräumiges Angebot für alle Cargo- und Passagierzwecke.

Zum damaligen Grundpreis von 21 Euro – heute sind es 150 Euro – kamen hinzu: Easy Drive Paket (21 Euro für Bordcomputer und Tempomat), Parksensoren hinten (400 Euro), vollwertiges Reserverad (250 Euro) , Funktionspaket (350 Euro) für einen klappbaren Fahrersitz und Tische in den Vordersitzlehnen, Kartenmaterial für Europa (70 Euro), ein Multimediasystem inklusive TomTom-Navigation (200 Euro), beheizbarer Fahrersitz (120 Euro) und ein Sicherheitsnetz ( 590 Euro).

Immer für Sie da

Der erste Blick am Ende des Marathontests richtet sich auf einen Ordner, der die technische Biografie des Teilnehmers in Form von Kopien auf dünnem Papier samt allen Schäden für den Zeitraum enthält. Beim Grand Kangoo gab es nach 100 km nur ein paar kurze Bemerkungen: Ab und zu wurde ohne ersichtlichen Grund das Navigationssystem ausgeschaltet, zwei H000-Lampen, Scheibenwischer und 4 km vordere Bremsscheiben waren durchgebrannt ersetzt. und Überlagerungen. Dieser Verschleiß scheint in Ordnung zu sein – immerhin ist Grand Kangoo auf der Autobahn mit bis zu 59 km/h unterwegs und kann bis zu 572 kg tragen, d.h. rollende Masse erreicht 170 Tonnen.

Die Fakten zeigen, dass Kangoo nie außerhalb des üblichen Zeitplans auf der Straße stecken geblieben ist oder eine Tankstelle besucht hat und damit um einen der ersten Plätze im ewigen Van-Ranking gekämpft hat. Mit einem Schadensindex von 2,5 verlor der Franzose die doppelt so teuren VW Sharan und Ford C-Max Ecoboost auf den ehrenvollen dritten Platz, vor Konkurrenten wie Opel Zafira (3), Toyota Corolla Verso (5,5) und VW Multivan (19 .). ).

Redakteur Uli Baumann beschreibt die sympathische Art dieses Renaults unverblümt so: „Sein Design ist eine Vision, aber die Gesamtidee des Grand Kangoo ist sensationell. Auf die Frage „Können wir das auch nehmen?“ in der Praxis wird es nie platziert, weil es immer mehr als genug Platz gibt. Das Konzept mit zwei hinteren Schiebetüren und einer doppelten Heckklappe erwies sich als besonders alltagstauglich. Auch der 110 PS starke Dieselmotor überzeugt. Das gibt dem Kangoo genug Kraft und ist sparsam. Der Fahrkomfort ist auch in Ordnung. Alles wirkt pragmatisch und solide – oder fast alles. Die hinteren Matten fingen nach 7000 km an auseinanderzufallen und die vorderen laufen ständig wegen schlechter Fixierung.“ Diese relativ frühe Aussage gibt treffend die Meinung der Redaktion über dieses anspruchslose Zugtier wieder.

Auch die Karosserie blieb auf einem für einen Personenwagen akzeptablen Niveau – also ohne Quietschen beim Gehen über hügelige Unebenheiten, sowie ohne Beulen und Kratzer als Verschleißerscheinungen. Lediglich die Heckklappenrollen bewegten sich mit der Zeit immer freier in den Führungen, sodass das französische Modell das Schließgeräusch des VW „Bully“ der T2-Generation nahezu perfekt imitierte.

Die Lackierung bleibt von den häufigen Kieselsteinen weitgehend unberührt und der vielseitige Van ist auch nach stundenlanger Fahrt angenehm zu fahren. Auf langen Geschäftsreisen verwandeln sich die Sitze nicht in Folterstühle. Obwohl sie nicht genügend seitlichen Halt bieten, sind sie ansonsten zufriedenstellend gepolstert und federbelastet. Nach 100 Kilometern ist der Fahrersitz merklich abgenutzt, aber weder der Fahrer noch die Passagiere werden von den Gurten auf der weichen Polsterung gehalten.

Geheimnisvolles Knistern

Bevor wir zu kleinen Ärgernissen übergehen, noch ein paar Worte zu den Reifen. Das Winterteam Pirelli Snow Control 3 musste sich beweisen (Setpreis 407,70 €); in den wärmeren Monaten setzten wir auf den serienmäßigen Continental VancoContact 2. Beide Sets zeigten am Ende des Tests nochmals 20 Prozent Profiltiefe – der Continental nach 56 und der Pirelli nach 000 Kilometern. Beide Produkte erhielten positive Bewertungen für Haltbarkeit, Nasshaftung und Präzision im Handling.

Vorübergehende Besorgnis wurde jedoch durch ein akustisches Phänomen verursacht, das junge und originell aussehende Tester wie folgt beschrieben: "Nach 60 Kilometern ertönte unter den vorderen Kotflügeln des Grand Kangoo ein Störungssignal." Senioren suchen Zuflucht in der Beobachtung, dass beim Drehen des Lenkrads von Zeit zu Zeit ein verdächtiger Riss an der Vorderachse auftritt. Spurstangenköpfe, Schaftschrauben, Motoraufhängung? Alles ist in Ordnung. Vielleicht drehte sich nur eine der Quellen laut in der Steckdose. Irgendwann verschwand das Geräusch so mysteriös, wie es schien.

Großer Schlag

Kleinere Unannehmlichkeiten wie ein loser Infotainment-Controller, unzureichende Heizleistung für Fondpassagiere, spürbare aerodynamische Geräusche und Vibrationen der vorderen Abdeckung bei hoher Geschwindigkeit sind im Grand Kangoo leicht zu verzeihen. Aufgrund seines niedrigen Preises, des angemessenen Kraftstoffverbrauchs in Bezug auf die Abmessungen (6,9 l / 100 km) und eines geräumigen Autos ist es eine empfohlene Wahl für alle, die ihr irdisches Paradies in der Weite des Weltraums sehen.

So bewerten Leser den Renault Grand Kangoo

Wo ist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Unsere Familie (mit drei Kindern) fährt am häufigsten Kangoo 1.6 16V als Zweitwagen mit Erstzulassung 8/2011, den wir zwei Jahre lang von einer Privatperson für 9000 Euro gekauft haben. Dank viertem Design ist das Auto aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – ein Fünfsitzer mit Gepäck für den Urlaub, 4,20 Meter lang. Dazu kommen Schiebetüren und ein Gefühl von Luft und Weite, sodass Kinder hier viel bereitwilliger einsteigen als in diversen Autos meiner Firma. In der Luxe-Konfiguration ist das Auto recht angenehm - mit automatischem Lederlenkrad und eingebauter Navigation.

Während (52 km) Spaziergänge ohne Mängel, besuchte ich das Service-Center nur zur regelmäßigen Wartung und als der Parkalarm installiert wurde. Komfort ist gut, die Sitze sind bequem, der alltägliche Nutzen in unserer Welt von Ikea und anderen Möbelgeschäften ist unerschöpflich. Dies haben wir beim Vorgängermodell ausgenutzt, bei dem die Kinderwagen einfach nach innen gingen, ohne zu klappen oder gar anzuheben.

Der Schwachpunkt ist das Fahrrad. Eigentlich reicht seine Leistung völlig aus, aber man kann kaum glauben, dass er 106 PS hat. – Sie das Gefühl haben, dass es überlastet ist und eine starke Beschleunigung des Gases benötigt. Die Folge ist ein inakzeptabler Verbrauch von etwa zehn Litern auf 100 km. Das verwundert, denn der gleiche Motor des Vorgängermodells (wo er 95 PS leistete) war deutlich wendiger und sein Verbrauch lag bei etwa acht Litern. Wir haben diesen Kangoo zwölf Jahre lang gefahren, danach ging er ohne jeglichen Rost zu den Eltern meiner Frau nach Polen, wo er weiterhin abreist. Und die Unfallstatistiken, die wir gelesen haben, sind nur Statistiken.

Mein Fazit: Ich würde immer wieder den gleichen Kangoo kaufen, aber mit 115 PS. oder 110 PS Diesel Wir lieben die hohe Sitzposition und die Schiebetüren. Der Tragekomfort ist gut, die Qualität – und selbst bei solchen Preisen hätte wohl niemand Erwartungen wie an eine Elite-Marke.

Lars Engelke, Ahim

Wir fahren Grand Kangoo seit März 2014 und sind absolut zufrieden. In puncto viel Platz – man kann als sieben Erwachsene ohne Platzangst reisen – sowie ein sparsames Rad, das durchschnittlich 6,4 Liter auf 100 km verbraucht.

Die hinteren Türen sind sehr praktisch, und schließlich mögen die Leute den Kangoo einfach wegen des Platzes und des Komforts, nicht wegen irgendeiner Elektronik. Im Vergleich zu unseren vorherigen Fahrzeugen (wir hatten zwei VW Touran Vans und einen Renault Grand Scenic) sticht unser Grand Kangoo durch seine praktische Einfachheit und seinen Mangel an Protzigkeit hervor. Genial einfach, einfach genial – das ist die treffendste Definition.

Ralph Schuard, Ashheim

Vor- und Nachteile

+ Viel Platz für Fahrer, Passagiere und viel Gepäck

+ Gute dynamische Leistung

+ Mäßiger Kraftstoffverbrauch für einen Van dieser Größe

+ Zahlreiche geräumige Plätze für Kleinigkeiten

+ Box zwischen den Vordersitzen

+ Zuverlässige Verarbeitung

+ Ausreichend starker Dieselmotor mit zufriedenstellendem Drehmoment

+ Richtig abgestimmtes, leicht umschaltbares 6-Gang-Getriebe

+ Scheinwerfer ohne Werkzeug (H4)

+ Ordentliche Federung

+ Relativ agil für seine Größe

+ Gute Sicht nach vorne und zur Seite dank großer Fenster

+ Flacher Boden mit umgeklappten Mittelsitzen

+ Volles Siebensitzer-Modell

– Komplexe und komplexe Manipulationen durch Drücken und Drehen des Controllers

– Verschleißt unerträglich und haftet nicht gut an den vorderen Matten

– Wahrnehmbares aerodynamisches Geräusch bei hoher Geschwindigkeit

– Unpraktische Gepäckablage vorne in der Decke, nur für Kleidung geeignet

– Der Tankdeckel ist nicht in die Zentralverriegelung integriert.

Abschluss

Günstig, wirtschaftlich, zuverlässig und nimmt so viel Platz ein, wie Sie benötigen

Der Renault Grand Kangoo hat sich in den Nachrichtenredaktionen einen Platz in den Herzen der Menschen verdient. Das Auto machte vor keinem Abenteuer Halt – es trug Gleitschirme, einen Unterstand und eine Garage im Pilotenlager von Le Mans, wo der Honda Monkey und ein müder Sportredakteur Zuflucht suchten. Mercedes macht daraus seinen Citan – und zeugt von der Langlebigkeit von Renaults Motor und Getriebe. Ein Model, das viel weiß und dessen kleine Schwächen leicht zu entschuldigen sind.

Text: Malte Ûrgens

Foto: Jürgen Decker, Dino Eisele, Rosen Gargolov, Klaus Mühlberger, Arturo Rivas, Hans-Dieter Soifert, Sebastian Renz, Gerd Stegmaier, Uwe Seitz

Kommentar hinzufügen