Probefahrt Opel Astra Sports Tourer 2.0 CDTi: Opel, der Zuverlässigste
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Probefahrt Opel Astra Sports Tourer 2.0 CDTi: Opel, der Zuverlässigste

Probefahrt Opel Astra Sports Tourer 2.0 CDTi: Opel, der Zuverlässigste

Was ist Werbung und was ist Wahrheit? Zuverlässigkeit war vor vier Jahrzehnten ein zentrales Element von Opels Schlagwort. Mit 100 km hat der Astra Sports Tourer bewiesen, dass das früher gemachte Versprechen heute erfüllt wird.

In der Leopoldstraße im Münchner Szeneviertel Schwabing haben wir kürzlich einen Schwarzen gesehen. Aufsehen erregte der Audi A8, der sich spürbar träge bewegte. Auf der Rückseite befand sich ein unauffälliger, aber gut lesbarer Aufkleber mit der Aufschrift "Ich habe Glück, ich bin kein Opel." Bisher lief alles mit einer Rüsselsheimer Traditionsmarke, deren Ruf bei keinem der turbulenten Events in und um General Motors gewonnen hat. Da fällt einem sofort ein altes Sprichwort ein: "Sobald dein Name ...".

Aber ist diese Haltung gerechtfertigt? Und nicht. Deshalb bekam der am 2.0. April 21 in Dienst gestellte Astra Sports Tourer 2011 CDTi die Chance, sich im 100-km-Marathontest zu beweisen. Und fangen wir ganz vorne an: Zumindest in puncto Zuverlässigkeit ging das Auto mit Standing Ovations über die gesamte Distanz, stürmte souverän und belegte beim Schadensindex den ersten Platz in seiner Klasse. Das Orchester spielt mit Tinte! Der Opel-Kombi hat nie ernsthafte Schäden davongetragen, musste noch nie zu einer außerplanmäßigen Servicestation. Das gelang selbst dem zuverlässigen Audi A000 4 TDI beim Marathon vor zwei Jahren nicht. Was das Auto mit dem Aufkleber betrifft, der A2.0 8 Quattro – oh mein Gott! - dann, im Jahr 4.2, musste er bis zu fünf außerplanmäßige Besuche in der Werkstatt machen.

Ein weiterer Vergleich ist jedoch zwingend: Bereits 2007 absolvierte der Astra 1.9 CDTi, der damals noch das traditionelle Caravan-Modell der Marke trug, seine Tour im Marathontest ganz gut, aber nicht so fehlerfrei wie das aktuelle Modell. Seit seinem Debüt im Dezember 2010 heißt er Sports Tourer – was nicht nur moderner klingt, sondern offensichtlich auch eine qualitative Verbesserung mit sich bringt. Tatsächlich entspricht dies der allgemein akzeptierten Idee, das Modell zu verbessern.

Reichhaltige Ausrüstung

Das Auto, das der Redaktion für die Marathontests vorgelegt wurde, war alles andere als schlecht ausgerüstet. Das Innovationsniveau kombiniert mit den sich damals entwickelnden 160 PS. Der 2.0 CDTi-Motor war der höchste und teuerste, einschließlich Annehmlichkeiten wie Bi-Xenon-Scheinwerfern, Leichtmetallrädern, automatischer Klimaanlage, Bordcomputer, Licht- und Regensensoren und Tempomat. Darüber hinaus wurde das Komfortpaket mit beheizten Sitzen und Einparkhilfesensoren, Navigationssystem mit DVD, Glasschiebedach, Fahrgestell mit einstellbaren Flex Ride-Dämpfern, Digitalradio mit Soundsystem und USB-Eingang, ergonomischen Sitzen und vielem mehr bestellt. ein paar schöne dinge, die den preis von damals 27 euro auf 955 euro erhöhten. Ein Auto mit einer solchen Ausstattung kostet heute fast 34 Euro mehr.

In dieser Situation ist es verständlich, warum die geschätzten Kosten am Ende des Tests in Höhe von 15 Euro eher ernüchternd klingen: Die Obsoleszenz liegt bei knapp 100 Prozent. Doch hier gibt es ein aus früheren Erfahrungen bekanntes Phänomen – DAT-Gutachter beziehen zwar teure Geräte in ihre Kalkulationen ein, bringen aber beim Verkauf so gut wie keine Mehreinnahmen.

Aber natürlich machen diese Dinge das Leben angenehmer – das gilt zum Beispiel für das Quickheat-System. Da moderne Dieselmotoren in letzter Zeit so effizient sind, dass sie kaum noch Abwärme erzeugen, bleibt der Innenraum bei Minusgraden oft recht kühl. Dies wird durch eine elektrische Zusatzheizung effektiv kompensiert, wie es in einem freundlichen Hinweis im Testtagebuch heißt. Allerdings kostet das Gerät 260 Euro Aufpreis.

Fernauto

Dasselbe Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die Aufzeichnungen der Tester – setzt man sich zum ersten Mal hinters Steuer, freundet man sich sofort mit dem Opel-Kombi an. Das liegt vor allem an den Vordersitzen, die nur Lob hervorrufen. Stellvertretend dafür steht ein Kollege mit sonst eher empfindlichem Rücken, der begeistert von „extrem bequemen Sitzen, mit denen auch 800 Kilometer problemlos überwunden werden können“ schreibt. Einziger nennenswerter Wermutstropfen war, dass sich der Fahrersitz nach 11 Kilometern als etwas instabil erwies, was mit einem Befestigungsband leicht zu beheben war.

Die fehlende Beinfreiheit im Fond, die Passagieren ab 1,70 Meter Körpergröße ständig Unbehagen bereitet, konnte jedoch nicht beseitigt werden. Auch Kinderbeine liegen ständig an den Lehnen der Vordersitze an. Und Fahrer mit kleinen Kindern ärgerten sich meist ständig darüber, dass die Isofix-Clips zur Befestigung von Kindersitzen zu schwer zu erreichen sind. Sie sitzen so tief in den Polstern der Sitze, dass ein junger Kollege, der auf dem Gebiet der Familienplanung schon recht weit fortgeschritten ist, den Sitz trotz Isofix-System mit einem Sicherheitsgurt befestigen musste. Das macht die Sache nicht einfacher, denn die Gürtelschnallen sind nicht leicht zugänglich. Sein kurzes Fazit lautet, dass eine solche Situation für ein Familienauto nicht akzeptabel ist.

Es stellt sich also heraus, dass sich beim Bewegen von vorne nach hinten helle und dunkle Töne abwechseln. Doch hinten im Gepäckraum präsentiert sich der Sports Tourer wieder von der schönsten Seite. Es passt problemlos in das gesamte Urlaubsgepäck einer vierköpfigen Familie, und das Netz, das eine ziemlich feine Einrichtung erfordert, bietet bei Bedarf eine klare Grenze. Das Grundvolumen von 500 Litern kann problemlos auf 1550 Liter erweitert werden und bietet dennoch eine lange Ladefläche von 1430 mm. Und die Tatsache, dass die Freude am Fahren zu den nützlichen Eigenschaften hinzukommt, wird von verschiedenen Testern ständig erkannt. Dies ist in erster Linie auf das Chassis mit dem Flex Ride-System zurückzuführen, das die Eigenschaften der Stoßdämpfer, der Servolenkung und des Gaspedals verändert und es Ihnen ermöglicht, zwischen drei Modi zu wählen: Normal, Tour und Sport. Unabhängig davon, für welche sich die Tester entscheiden, bestätigen sie immer, dass das Opel-Modell „mehr Federungskomfort“ bietet.

Die Wertung des Motors ist nicht so eindeutig. Zwar würdigen sie die Kraft des kraftvollen Zwischenschubs, der am Ende des Tests sogar die gemessenen Beschleunigungswerte verbesserte, aber einige Tester machten das träge Ansprechverhalten des Turbos als Ursache für eine leichte Anlaufschwäche aus. Und Diesel ist natürlich kein Beispiel für elegante Akustik. Das frontgetriebene Modell garantiert jedoch immer eine gute Traktion – auch auf Schnee und unter Volllast.

Mit einem Durchschnittsverbrauch von 7,3 Litern auf 100 km gehört das Opel-Modell zu den inoffiziellen Klassenprimus. Österreichische Autobahnen (mit Geschwindigkeitsbegrenzung) bieten zusätzliche Einsparungen – Sie stellen das Tempo auf 130 km/h ein und die Fahrt kann beginnen. Dann belohnt Sie Astra mit vorbildlichen 5,7 Litern auf 100 km. Ohne Öl nachzufüllen.

Verkehrsunfälle? Es gibt kein

Dass der Astra Sports Tourer in all seinen zweijährigen Tests nicht abgestürzt ist oder einen außerplanmäßigen Service aufsuchen musste, ist zweifellos die größte Errungenschaft dieses Modells. Daher steht es im Schadensindex-Ranking an erster Stelle. Auch bei intensiver Suche finden wir in den Marathon-Testnotizen nur die erwähnte Sitzpolsterung und ein quietschendes Kupplungspedal. Im Rahmen der Serviceaktion des Unternehmens wurden Änderungen an den Stangen in der Wischermechanik vorgenommen - und das war's. Selbst die Kosten für die regelmäßige Wartung gingen nicht über das Zulässige hinaus. Größter Einmalaufwand war der Austausch von Bremsscheiben und Belägen bei der Wartung nach 60 km. Alles in allem eine äußerst glückliche Bilanz.

Kurz nach Ende des Marathons erhielt der Testwagen noch einen weiteren Schaden – im rechten Hinterrad steckte eine Schraube. Aber einem guten Astra kann man wirklich keinen Vorwurf machen.

AUS DER ERFAHRUNG DER LESER

Und die praktischen Erfahrungen der Leser mit ihrem Opel Astra sind weitgehend positiv.

Mit dem neuen Astra J hat Opel den ohnehin ausgereiften und zuverlässigen Astra H bereits übertroffen. Bisher habe ich in fast zwei Jahren 19 Kilometer mit meinem Astra 500 Ecoflex zurückgelegt – ohne Probleme und äußerst zuverlässig. Besonders gut gefallen mir die Sitze, die auch lange Strecken sicher zurücklegen können. Die Kosten für den ersten Service waren absolut akzeptabel. Leider sind viele Kilogramm Astra zu spüren, obwohl der Durchschnittsverbrauch von 1.4 Litern auf 6,3 km absolut normal ist.

Bernt Breidenbach, Hamburg

Mein Astra 1.7 CDTi mit 125 PS. hat bereits 59 Kilometer äußerst zuverlässig zurückgelegt. Die Anreise über 000 Kilometer für den Urlaub mit drei Personen, Hund und Gepäck war ebenfalls stress- und stressfrei. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 5500 l/6,6 km, trotz der schnellen Fahrt auf der Autobahn und der häufigen Einbeziehung der Standheizung. Nach 100 km Laufleistung war ein Servicestopp wegen defekter Einspritzdüse und defekter Blinkerrückstellung erforderlich, ansonsten ist das Auto ein sehr zuverlässiger Begleiter.

Khan Christopher Senuisal, Dortmund

Seit August 2010 bin ich mit meinem Astra J 51 Turbo Sport 000 Kilometer gefahren und bin sehr zufrieden mit dem Auto. Das einstellbare Chassis ist großartig, ich mag den Sportmodus am meisten. Mit seinen 1.6 PS Das Auto fährt sich sehr gut und verbraucht durchschnittlich 180 Liter pro 8,2 km.

Jean-Marc Fischer, Eglisau

Ich habe meinen Astra Sports Tourer 2.0 CDTi vor einem Jahr und vier Monaten gekauft und benutze ihn seitdem ziemlich intensiv, fahre manchmal 2500 Kilometer pro Woche. Mit Ausnahme eines Problems mit dem Wandlerautomatikgetriebe, das dazu führte, dass das Auto bis zum Verlassen des Servicecenters im Notmodus lief, gab es keine Probleme. Anfangs war es nervig wie die Maschine schaltet, wurde aber bei der Reparatur behoben. Allerdings ermüdet der laute Motor ein wenig die Sinne, es wäre möglich, eine zusätzliche Isolierung anzubringen. Trotzdem ist es ein großartiges Auto mit guter Sicht, der Motor macht Spaß und das Fahren ist entladend.

Markus Bjoesinger, Wielingen-Schweningen.

FAZIT

Knapp zwei Jahre und 100 Meilen später ist der Astra Sports Tourer unbeschädigt und mit wenigen Gebrauchsspuren. Für diese Leistung gebührt den Opelern ein großes Kompliment. Zwar sind schwere Unfälle heutzutage sehr selten geworden – nach heutigem Stand der Technik ist dies auch über einen so langen Zeitraum zu erwarten. Dass Astra aber ohnehin nur zu drei planmäßigen Inspektionen ins Servicecenter musste, spricht für seine hohe Qualität.

Text: Klaus-Ulrich Blumenstock

Foto: Conrad Beckold, Jürgen Decker, Dino Eisel, Thomas Fischer, Beate Yeske, Ingolf Pompe, Peter Falkenstein

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