Probefahrt Nissan X-Trail: komplette Veränderung
Probefahrt

Probefahrt Nissan X-Trail: komplette Veränderung

Probefahrt Nissan X-Trail: komplette Veränderung

In seiner neuen Ausgabe ist der klassische SUV zu einer modernen Symbiose aus SUV und Crossover geworden.

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Einstellung des Publikums. In seinen ersten beiden Generationen war der X-Trail eine Brücke zwischen den klassischen SUVs der Marke und den immer beliebter werdenden SUV-Modellen, mit seinen kantigen Linien und seinem ausgesprochenen, robusten Charakter, der ihn deutlich von seinen Hauptkonkurrenten auf dem Markt abhebt. Bei der Entwicklung der dritten Generation des Modells gingen die Japaner jedoch völlig neue Wege – fortan steht das Modell vor der schwierigen Aufgabe, sowohl den aktuellen X-Trail als auch den Siebensitzer Qashqai +2 zu beerben.

X-Trail erbt gleich zwei Modelle dieser Linie. Nissan

Die Ähnlichkeiten zwischen dem X-Trail und Qashqai beschränken sich nicht nur auf das Design – die beiden Modelle teilen sich eine gemeinsame technologische Plattform, und die Karosserie des älteren Bruders ist um insgesamt 27 Zentimeter gewachsen. Der vergrößerte Radstand und die Gesamtlänge des X-Trail wirken sich besonders günstig auf das Platzangebot im Fond aus – hier gehört das Auto zu den Champions seiner Klasse. Ein weiterer großer Pluspunkt für den X-Trail ist die äußerst flexible Innenraumgestaltung – die Möglichkeiten zur Verwandlung von „Möbeln“ sind für einen Vertreter dieser Klasse ungewöhnlich reichhaltig und können locker mit der Leistung eines Vans mithalten. So lässt sich beispielsweise die Rückbank horizontal um 26 cm verschieben, komplett umklappen oder in drei Teile teilen, deren mittlere als praktische Armlehne mit Halterungen für Gläser und Flaschen dienen kann, und sogar der Beifahrersitz lässt sich umklappen. wenn besonders lange Gegenstände transportiert werden müssen. Das Nennvolumen des Gepäckraums beträgt 550 Liter, was zu erwarten ist, und es gibt eine Reihe praktischer Lösungen, wie z. B. einen doppelten Boden. Das maximale Ladevolumen erreicht beeindruckende 1982 Liter.

Eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger zeigt sich in der Qualität der verwendeten Materialien im Fahrzeuginnenraum – war das Innenraum-Ambiente des X-Trail bisher streng funktional, so ist es mit dem neuen Modell deutlich edler geworden. Das moderne Infotainmentsystem ist ebenso wie das reichhaltige Angebot an Assistenzsystemen bereits aus dem Qashqai bekannt.

Front- oder Doppelgetriebe

Das Fahrverhalten findet eine gute Balance aus angenehmem Fahren und halbwegs sicherem Kurvenverhalten bei relativ geringer Karosserieneigung. Kunden können zwischen Front- oder Doppelradantrieb wählen, und es macht Sinn, dass letztere Option eher für alle zu empfehlen ist, die eine optimale Traktion auf rutschigen Oberflächen suchen. Schwere Offroad-Tests sind nicht ganz nach dem Geschmack des X-Trail, aber es ist trotzdem erwähnenswert, dass das Modell zwei Zentimeter mehr Bodenfreiheit hat als der Qashqai. Darüber hinaus stehen den Kunden zwei Getriebealternativen zur Verfügung – ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine stufenlose X-Tronic.

Bis zum nächsten Jahr wird die Motorenpalette auf ein Aggregat beschränkt – einen 1,6-Liter-Dieselmotor mit 130 PS. Leistung und maximales Drehmoment von 320 Nm. Der Motor handhabt ein relativ schweres Auto viel besser, als es die Papierspezifikationen vermuten lassen - die Traktion ist solide und die Leistung ist zufriedenstellend, wenn auch ohne sportlichen Ehrgeiz. Einziges gravierendes Manko dieses Antriebs ist eine leichte Schwäche im unteren Drehzahlbereich, die sich an steilen Anstiegen bemerkbar macht. Andererseits punktet der 1,6-Liter-Motor mit seinem bescheidenen Spritdurst. Wer mehr Leistung will, muss bis nächstes Jahr warten, wenn der X-Trail einen 190-PS-Benzin-Turbomotor bekommt, eine stärkere Dieselversion wird möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen.

FAZIT

Der neue X-Trail unterscheidet sich deutlich von seinen Vorgängern: Das kantige Design ist sportlicheren Formen gewichen und generell ist das Modell nun eher modernen Crossovern als klassischen SUV-Modellen gewichen. Der X-Trail ist dank seiner großen Vielfalt an Assistenzsystemen und dem äußerst funktionalen Innenraum eine ernsthafte Konkurrenz zu Modellen wie dem Toyota RAV4 und Honda CR-V. Eine größere Auswahl an Laufwerken trägt jedoch zu einer noch besseren Leistung bei.

Text: Bozhan Boshnakov

Foto: LAP.bg.

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