Probefahrt Mini Cooper, Seat Ibiza und Suzuki Swift: kleine Sportler
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Probefahrt Mini Cooper, Seat Ibiza und Suzuki Swift: kleine Sportler

Probefahrt Mini Cooper, Seat Ibiza und Suzuki Swift: kleine Sportler

Drei lustige Kinder, die das Gefühl des Sommers geben. Wer ist der beste?

Sind Sie – wie wir – nicht mehr müde von Regen, kreischendem Eis, Sitzheizung und sibirischen Kaltfronten? Dann lesen Sie weiter – es dreht sich alles um Sommer, Sonne und drei ultrakompakte Boliden für den Spaß auf der Straße.

Wie Sie wissen, ist der Sommer nicht nur eine Frage der Temperatur und eines bestimmten Zeitraums im Kalender, sondern auch der internen Einstellungen. Im Sommer kann man sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen. Zum Beispiel an drei Autos, bei denen der Fahrspaß nicht an Leistung oder Preis gemessen wird, sondern an der Freude an sich. Beginnen wir in alphabetischer Reihenfolge mit dem Mini, der so viel Erbe in der Freude am Kleinwagen hat wie kein anderer in seiner Kategorie. Im Test erschien das englische Baby in der Cooper-Version mit einem Dreizylindermotor mit 136 PS, also ohne S, und mit einem Preis in Deutschland von mindestens 21 Euro. Beim Testfahrzeug erhöht das Steptronic-Doppelkupplungsgetriebe die geforderte Summe auf 300 Euro und ist damit das teuerste in diesem Test.

Das größere Angebot ist diesmal der Seat Ibiza FR mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder aus dem VW-Sortiment. Bewaffnet mit 150 PS und einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Diese Variante steht derzeit nicht zum Verkauf, kostet aber laut aktueller Preisliste mindestens 21 Euro inklusive der reichhaltigen FR-Hardware.

Günstige Suzuki

Den dritten Platz in der Gruppe belegt der Suzuki Swift Sport 1.4 Boosterjet, der über einen 140-PS-Motor verfügt. auch kompatibel mit Schaltgetriebe. Die Topversion des Viertürers ist nur in dieser Konfiguration erhältlich, kostet exakt 21 Euro und ist mit nur einem Werksaufpreis – Metallic-Lackierung für 400 Euro – bestellbar. Champion Yellow, auf den Fotos zu sehen, ist ebenso serienmäßig erhältlich wie 500-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Heckschürze aus Kohlefaser, eine Zweiwege-Auspuffanlage, LED-Leuchten, adaptive cruise control und Sportsitze mit integrierten Kopfstützen.

Der Innenraum ist bescheiden, was für eine Klasse normal ist. Den Fond befahren am besten nur Kinder, und der Kofferraum fasst bei normaler Sitzkonfiguration fast nicht mehr als zwei große Sporttaschen (265 Liter). Dafür sitzt man vorne super, die Sitze sind groß genug, bieten guten Seitenhalt und sehen dabei auch noch gut aus. Auf dem zentralen Display befinden sich vergnügungsfördernde Indikatoren - Beschleunigungskraft, Leistung und Drehmoment.

Flirten mag nutzlos sein, aber irgendwie passt es zum Swift Sport. Sowie die spontane Offenbarung der Kraft des neuen Benzin-Turbomotors - 140 PS. und 230 Nm sind mit dem 972 kg schweren Testwagen kein Problem. Zwar liegt er zwei Zehntel hinter den Werksangaben für den Sprint auf 100 km/h (8,1 sec), aber das ist nur von akademischer Bedeutung. Wichtiger noch, wie sich der Swift hinter dem Steuer anfühlt – und dann macht er wirklich einen tollen Job. Der Turbomotor ist nicht nur recht sparsam, sondern nimmt auch sehr gut Gas an, nimmt spontan Fahrt auf und versucht sogar, adäquat zu klingen.

Das Gute ist, dass der Motor mit dem richtigen Fahrwerk gepaart ist – straffe Federung, leichte Seitenneigung, minimale Tendenz zum Untersteuern und nicht zu harter ESP-Eingriff. Das Lenksystem unterstützt aktives Fahren, arbeitet mit gesundem Menschenverstand und präzisem Ansprechverhalten und vermittelt den Eindruck eines kleinen, aber durchaus gelungenen „heißen Fließhecks“ für ziemlich viel Geld.

Harter Mini

Der Mini kann nicht immer mithalten und fällt etwas hinter das Suzuki-Modell zurück. Gleichzeitig ist der Brite ein sprichwörtliches Vergnügensauto für die Straße – allerdings relativ unnahbar, denn in der Cooper-Version mit Dreizylindermotor und 136 PS. Mit 23 Euro (inklusive Steptronic-Getriebe) ist er der mit Abstand teuerste der drei Konkurrenten. Und es ist nicht sehr reich ausgestattet.

Zum Beispiel verlässt Cooper das Werk mit unschönen 15-Zoll-Rädern, und passende 17-Zoll-Räder kosten zusätzlich 1300 Euro. Es wird noch teurer, wenn Sie Sportsitze benötigen, die ab 960 € erhältlich sind. All dies ist beim Ibiza FR Standard, ganz zu schweigen vom Swift Sport.

Mini-Kandidaten interessieren sich wahrscheinlich nicht so sehr für Preis oder Innenraum. Vielmehr haben sie andere Prioritäten – zum Beispiel bekannte dynamische Qualitäten. Während der oft zitierte Vergleich mit einem Go-Kart-Kinderwagen nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, ist der Cooper ein bemerkenswert flinkes Kurvenfahrzeug. Vieles davon ist ein hervorragendes Lenksystem, das sich durch ein sehr gutes Straßengefühl und ein nicht zu leichtes Fahrverhalten auszeichnet. Damit überwindest du jede Kurve neutral, sicher, schnell und berechenbar. Die seitliche Neigung bleibt minimal. Traktionsprobleme gibt es fast keine.

Dies ist wahrscheinlich teilweise auf die moderate Leistung des Dreizylindermotors zurückzuführen. Es ist nicht nur etwas schwächer als die Motoren der Konkurrenz, sondern muss in diesem Vergleich auch mit dem manchmal eher schläfrigen Doppelkupplungsgetriebe zusammenarbeiten.

Außerdem ist der Mini etwas schwerer, etwas (36 kg) schwerer als der Ibiza und über 250 kg schwerer als der leichte Swift. So sind neben deutlich voluminöseren dynamischen Eigenschaften auch etwas höhere Kraftstoffkosten in verschiedenen Betriebszuständen ein Grund, hinter den Wettbewerbern zurückzubleiben. Denn was spricht für den Mini? Verarbeitung, Design, Image und Wertigkeit beim Altverkauf – hier übertrifft es viele andere.

Ibiza kann alles

In dieser Hinsicht liegt der Mini sogar vor dem Ibiza 1.5 TSI. Sie leidet teilweise unter dem Syndrom einer exzellenten Schülerin – in diesem Vergleichstest macht sie alles gut, in den meisten Fällen besser als ihre Konkurrenten. Das spanische Modell bietet mehr Fahrgastraum und hat den größten Kofferraum. Die Ergonomie ist einfach und logisch, die Ausführung gut, das Layout angenehm.

Darüber hinaus kann das Modell nicht nur mit solchen sekundären Vorteilen beeindrucken. Es übertrifft sowohl den Mini als auch den Suzuki in Bezug auf den Fahrwerkskomfort. Das Chassis reagiert mit deutlich weniger Stößen, ohne dass der Verdacht auf Wackeln besteht. Und ohne die Straßendynamik aufzugeben.

Der kleine Seat bewältigt Kurven wie ein Spiel, mit präziser Lenkung und gutem Feedback. Das schafft Vertrauen in das Fahrwerk und hätte ESP nicht zeitweise zu behutsam eingegriffen, wäre der Ibiza zwei zusammenhängenderen und vor allem dynamischeren Konkurrenten davongelaufen.

Hier hilft der 1,5-Liter-TSI-Motor aus der gemeinsamen EA 211 evo-Familie sehr. Der Benzinturbolader läuft ruhig und leise, zieht den nicht so leichten Ibiza mit Kraft und zeigt eine Zurückhaltung beim Kraftstoffverbrauch (der Verbrauch im Test beträgt 7,1 l / 100 km).

Was fehlt auf Ibiza? Vielleicht eine kleine Dosis „Auto Emocion“, wie der fast vergessene Werbeslogan von Seat klang. Am Ergebnis ändert sich aber überhaupt nichts – im Ergebnis entpuppte sich das spanische Modell als das erfolgreichste überhaupt und das überzeugendste der drei Autos – nicht nur in Sachen Punkte in der Wertung, sondern auch beim Fahren Berge bis zum Haus. Es ist aber noch nicht Sommer.

Text: Heinrich Lingner

Foto: Hans-Dieter Zeifert

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