Probefahrt MGF und Toyota MR2: mit dem Motor in der Mitte
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Probefahrt MGF und Toyota MR2: mit dem Motor in der Mitte

MGF und Toyota MR2: mit dem Motor in der Mitte

Angetrieben vom Erfolg des Mazda MX-5, MG und Toyota, lernen Sie die neuen Roadster kennen

Mit einem zentral angeordneten Motor und Platz für zwei Personen sind der MGF und der Toyota MR2 die perfekten Begleiter, wenn wir den Frühling mit temperamentvollem Fahren begrüßen wollen. Aber wer ist besser in den Kurven?

Der Motorsport hat in der Geschichte von MG und Toyota eine wichtige Rolle gespielt. Morris Garages ist seit 1923 eindeutig mit Sportwagen und Roadstern verbunden. Bei Toyota begann diese Verbindung in den frühen 80er Jahren mit dem Erfolg des Rallyesports und setzte sich dann in der Formel 1 fort. Ein Beispiel für diesen sportlichen Ehrgeiz ist auf dem Sekundärmarkt für die heute verkauften MGF- und Toyota MR2-Roadster recht günstig. in seinen besten Jahren als Kandidat für Klassiker.

1989 mit dem Mazda MX-5 gestartet, traf der Roadster-Boom die Rover Group völlig unvorbereitet – nach der Suspendierung des überaus erfolgreichen MGB wurde die Marke MG zum Emblem auf den sportlichen Versionen der Austin Rover Group. Die Briten ließen sich ihre Chance jedoch nicht entgehen und starteten eine Neuentwicklung. Als Übergangslösung kam '1992 der MG RV8 auf den Markt. Er ist eng mit dem MGB verwandt und wird von einem Vierliter-V8 angetrieben. Bis 1995 wurden nur 2000 Exemplare produziert. Bei weitem nicht genug, die Stimmen, die einen neuen Roadster fordern, werden lauter.

Hydragas und Zentralmotor

Und diese Stimmen wurden gehört – 1995 stellte die Rover Group den MGF vor – die erste komplette Neuentwicklung seit 1962. Agilität auf der Straße steht im Fokus – der erste Mittelmotor-Serien-MG verfügt dank querverlaufender Frontpartie über eine ausgewogene Gewichtsverteilung. Axial-Vierzylindermotor mit Voraussetzungen für sportliches Handling. Hinzu kommt das Hydragas-Fahrwerk, das seit 1973 Austin Allegro-Federn und -Dämpfer ersetzt. Mit Stickstoff und Flüssigkeit gefüllte Stoßdämpfer helfen dem Auto, gut auf der Straße zu stehen.

Mit seinem ersten Mittelmotormodell, dem MR2 (Werksname W1), erzielte Toyota lange vor MX-5 und MGF Markterfolge. Seit 1984 begeistert das Auto seine Fahrer – mit einem Gewicht von weniger als 1000 kg, einem straffen Chassis mit McPherson-Federbeinen vorne und hinten und einem Corolla-Vierzylindermotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen, der 116 bis 145 PS leistet. Verwandeln Sie den ersten MR2 in ein Kultauto.

1989 interpretierten die Toyota-Designer das MR2-Thema neu – die zweite Generation wuchs um 200 mm auf 4170 mm, der Radstand verlängerte sich um 80 mm und erreichte 2400 mm. Und mit 400kg Heck statt Agilität und sportlichem Temperament demonstriert der neue MR2 eher die Qualitäten eines GT-Modells für lange Touren, was Vierzylinder-Motoren mit 12 Leistungsstufen von 133 bis 245 PS unterstreichen. Allerdings gehen die Verkaufszahlen rapide zurück – sogar die Einstellung der Produktion der Modellreihe wird diskutiert. Auch hier ist ein komplett neuer Kurs für den Erfolg erforderlich. Statt Coupé oder Targa erschien der W1999 3 mit Textil-Guru. Und ganzjährige Fahrer waren von dem verschiebbaren Hardtop begeistert.

Kämpfe für deinen verlorenen Ruf

Die Tatsache, dass Toyota sich dafür entschieden hat, nicht viel in den W3 zu investieren, zeigt sich an der Motorenpalette, oder besser gesagt an seinem Fehlen. Es gibt nur einen 1,8-Liter-Vierzylindermotor mit 140 PS. Und dann passierte die größte Katastrophe – die aus Corolla und Celica bekannten Kraftwerke begannen massenhaft auszufallen. Dieses Phänomen wurde als "Short-Block-Problem" bekannt. Das beginnt mit erhöhtem Ölverbrauch und Leistungsverlust und führt oft zu schweren Motorschäden. Experten weisen als Ursache auf defekte oder zu kleine Kolbenringe hin. Toyota zeigte jedoch ein sehr gutes Ansprechverhalten und tauschte bei beschädigten Motoren den kompletten Zylinderblock aus.

Und bei einem MGF Rover-Motor sind Schäden keine Seltenheit. Gründe dafür sind die geringe Größe der Zylinderkopfdichtung, die schlechte Materialqualität der Zylinderlaufbuchsen sowie thermische Probleme bei längerer Fahrt im Grenzbereich der Höchstgeschwindigkeit. Ein Motorschaden schadet dem Ruf von Roadstern, nicht aber ihrer Beliebtheit. Der Grund ist einfach – sie fahren fantastisch. 120 PS MGF-Basismotor besticht durch gute dynamische Eigenschaften. Bei variabler Ventilsteuerung hat man 25 PS. Mehr. Wir fahren derzeit einen der produzierten 1430 MGF Trophy mit 160 PS.

Roadster auf dem gleichen Level

Tatsächlich lohnt sich der Aufpreis für Mehrleistung praktisch nicht – das Drehmoment von 174 Nm ist identisch mit dem des 145-PS-Motors, die dynamischen Eigenschaften sind etwas anders. Im direkten Vergleich der MR2 mit 140 PS. lässt kein Gefühl von Kraftlosigkeit zu; sein ebenfalls mit variabler Ventilsteuerung ausgestatteter Motor wird bis 3000 U/min als kraftvoller empfunden. Und darüber nimmt er eher widerwillig Fahrt auf – bis 6500 U/min und klingt trotz Sportschalldämpfer immer noch wie ein Corolla.

MGF hat einen sportlicheren Charakter. Er braucht zwar mehr Drehzahl, um richtig wach zu werden, aber dann setzt er seinen Weg in den roten Bereich mit mehr Lust fort und bezaubert mit wütenderen Intonationen. Was der MR2 und der MGF gemeinsam haben, sind ungenaue Schaltvorgänge, die bei Fahrzeugen mit Mittelmotor relativ häufig vorkommen. Wenn die Wenderadien schrumpfen, wird Toyotas erfolgreiches Tuning deutlich. Die präzise Lenkung trifft millimetergenau ins Ziel, das Fahrwerk behält trotz seiner Straffheit einen gewissen Restkomfort – zudem spürt man den Vorteil eines geringeren Gewichts von 115 Kilogramm. Tatsächlich würde man eine beeindruckendere Leistung vom MGF erwarten, der technisch fortschrittlicher ist und eine Hydragas-Federung und eine elektrische Servolenkung umfasst. Allerdings gelingt die Einstellung der elektrischen Servolenkung nicht ganz – bis 80 km/h fühlt sich die Lenkung künstlich an, darüber hinaus spricht sie aber angenehm direkt an.

Das MGF-Fahrwerk demonstriert die Sensibilität des Hydragas-Systems, bei dem Feder- und Dämpferelemente, Stickstoff und Dämpfungsflüssigkeit durch eine Membran getrennt sind. Beim Laden fließt die Flüssigkeit durch die Ventile in die gasgefüllten Kugeln, was die Federung haltbarer macht. Die Hydragas-Elemente auf jeder Seite bilden eine Einheit – wird das Vorderrad angehoben, wird der Druck über das Verbindungsrohr auf das hintere Element übertragen, das System wird „berechenbar“.

Im Vergleich zur hydropneumatischen Federung von Citroen ist das Hydragas-System einfacher und arbeitet ohne Druckpumpe. Bei richtiger Konfiguration überzeugt die technische Lösung von MG, erfordert aber eine regelmäßige Systemüberwachung und -wartung. Das Chassis der Trophy 160 Special Edition ist um 20 mm tiefergelegt und beweist, dass Steifigkeit nicht mit gutem Handling gleichzusetzen ist. Bedeutet dies, dass das Toyota-Modell das beste Auto für Fernreisen ist? Nein! Denn hier kommt der starke Trumpf des MGF ins Spiel – seine Alltagstauglichkeit und seine überraschend großzügige Lage.

Türfächer für Kleinteile

In dieser Hinsicht verdient Toyota maximal einen Sympathiepunkt – und das für die trendige Broschüre, die sich einer ganzen Rubrik mit Orten für kleine Dinge widmet. Es gibt sogar Hinweise auf Türtaschen und ein Handschuhfach („Kleiner Kofferraum auf der Instrumententafel mit Deckel“) – zusammen mit einem Kofferraum unter der vorderen Abdeckung mit einem Gesamtvolumen von 31 Litern. Hinter den Sitzen warten weitere 60 Liter auf Sie, und die holprige Plastikabdeckung darüber kann noch verstopft werden.

Dies ist beim MGF mit einem gut genutzten 210-Liter-Gepäckraum hinter dem Motor nicht der Fall. Weitere 60 Liter werden unter der Motorhaube hinzugefügt, vorausgesetzt, Sie bewegen das Reifenreparatursystem Tire Fit hinter den Fahrersitz.

Wenn Sie also Ihren Roadster für Urlaubsreisen verwenden möchten, ist der MGF das am besten geeignete Fahrzeug für Sie. Wenn Sie zum Spaß ein flinkes und schnelles Auto suchen, werden Sie mit dem Toyota MR2 Ihr Glück finden. Praktische Eigenschaften haben bei Modellen mit Zentralmotor einfach keinen Platz.

Abschluss

Herausgeber Kai Clouder: Beide Mittelmotor-Roadster sollen verschreibungspflichtig als Stimmungsheilmittel verkauft werden. Obwohl sie keine echten Sportwagen sind, können sie sich dynamisch bewegen und bis zu relativ hohen Geschwindigkeiten vorhersehbar bleiben. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgezeichnet; Ab 2500 Euro gibt es in Deutschland gepflegte MR2 und MGF. Kaufen!

Text: Kai Clouder

Foto: Rosen Gargolov

technische Daten

MGF Trophy 160 SE (RD), hergestellt. 2001 JahrToyota MR2 (ZZW30), proizv. 2001
Arbeitsvolumen1796 cm³1794 cm³
Macht160 k.s. (118 kW) bei 6900 U / min140 k.s. (103 kW) bei 6400 U / min
Maximum

Drehmoment

174 Nm bei 4500 U / min170 Nm bei 4400 U / min
Beschleunigung

0-100 km / h

7,6 mit7,9 mit
Bremswege

mit einer Geschwindigkeit von 100 km / h

keine Datenkeine Daten
Höchstgeschwindigkeit222 km / h210 km / h
Durchschnittlicher Verbrauch

Kraftstoff im Test

8-11 l / 100 km7,5-10 l / 100 km
Grundpreis2500 € (in Deutschland, Comp. 2)2500 € (in Deutschland, Comp. 2)

ein Kommentar

  • Christian

    Ich nehme an, das war nicht auf Englisch geschrieben? Stellenweise etwas schwer lesbar. Aber danke für die Bewertung.

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