Probefahrt Mercedes GLE Serie VW Touareg: Erstklassig
Probefahrt

Probefahrt Mercedes GLE Serie VW Touareg: Erstklassig

Probefahrt Mercedes GLE Serie VW Touareg: Erstklassig

Es ist Zeit für das erste VW Touareg-Rennen mit dem Mercedes GLE

Die Ambitionen des neuen VW Touareg sind groß – und das zeigt sich im aufwändigen Chromgrill. Das Modell ist in einem Segment positioniert, in dem die Anforderungen besonders hoch sind – hier suchen wir Design, Image, Komfort, Power, Sicherheit und beeindruckende Performance in allen Belangen. Es ist an der Zeit für den ersten Wettbewerb mit einem der Hauptkonkurrenten auf dem Markt – dem Mercedes GLE.

Vor nicht allzu langer Zeit konnte der Mercedes GLE gewinnen, wenn auch mit geringem Vorsprung. BMW X5 und Porsche Cayenne im Vergleichstest von Auto, Moto und Sport. Beeindruckend für ein Model, das jeden Moment in Rente geht. Als Konkurrenz zum neuen Touareg, der derzeit nur als 3.0 TDI V6 erhältlich ist, ist der GLE nun auch mit einem Dreiliter-Dieselmotor erhältlich. Selbstverständlich nutzt die dritte Generation des Modells alle technologischen Fortschritte, die der Längsbaukasten von Volkswagen bietet. Der Testwagen verfügte über Fahrwerksoptionen wie Allradlenkung, Luftfederung und aktiver Schwingungsausgleich mit verstellbaren Stabilisatoren, was zusammen mit den 20-Zoll-Rädern den Preis um rund 15 BGN verteuerte.

Moderne Zeit

Der auffälligste Neuzugang im Auto ist erwartungsgemäß das sogenannte Innovision Cockpit, das einen auffallend großen Teil des Armaturenbretts einnimmt. Google-Earth-Karten werden mit außergewöhnlichem Kontrast und Helligkeit angezeigt. Es ist jedoch eine Tatsache, dass Sie sich an einige Funktionen des neuen Werkzeugtyps gewöhnen müssen. Insbesondere beim Fahren ist die Wahrscheinlichkeit, in kleine Sensorfelder zu gelangen, um das Klima in der Kabine zu regulieren oder die Komfortfunktionen der Sitze zu aktivieren, ohne den Blick von der Straße abzuwenden, praktisch Null. Es besteht kein Zweifel, dass wenn Sie ein zeitgemäßes Ambiente im Innenraum suchen, dies wahrscheinlich der Höhepunkt dessen ist, was derzeit in der Region möglich ist.

Mercedes sieht viel altmodischer aus, was die Vielzahl an Knöpfen und Bedienelementen beweist. Welches der beiden Autos einem am besten gefällt, ist Geschmacks- und Einstellungssache. Eines der großartigen Dinge am GLE ist die Möglichkeit, die Sitze an ihre Miniatur-Pendants in den Türen anzupassen. Die Multikontursitze im GLE sind zwar auch hervorragend, aber die optionalen Ergo-Komfortsitze im VW mit elektrischer Verstellung, feiner Lederpolsterung, Lehnenfernbedienung und sogar Sitzbreitenverstellung sind noch besser, wenn's in jedem steckt Weg. Ein Punkt für VW gegen Mercedes.

Komfort, Komfort und mehr Komfort

Im Grunde steht Mercedes für ein Langstreckenauto, in dem man weit, nahezu lautlos und stressfrei unterwegs ist. Objektiv betrachtet ist dies immer noch eine Tatsache, aber der Wettbewerb ruht nicht und scheint in einigen Fällen sogar noch überzeugender zu sein. VW sorgt nicht nur bei den Sitzen für mehr Komfort – ein großes und hervorragend schallgedämmtes SUV erhebt nicht zufällig den Anspruch, mit den Besten seiner Klasse zu konkurrieren. Die Motoren beider Autos sind nur beim Start hörbar - in hochwertigen Salons herrscht fortan angenehme Stille. Beide Kontrahenten haben Luftfederung und Karosserieschwingung, aber der VW ist noch stärker. Scharfe Querunebenheiten und Lukendeckel, die der GLE nur teilweise auffängt, bleiben für Touareg-Passagiere völlig unsichtbar. Auf kurvigen Straßen wackelt der Wolfsburger etwas und der GLE wird hektischer. Der Touareg profitiert definitiv von einer lenkbaren Hinterachse und ist im Straßentest schneller als der gar nicht so langsame GLE. Im Alltag zeigt sich auch deutlich, dass der VW im Grenzmodus weniger später anfängt zu drehen und deutlich einfacher und präziser zu beherrschen ist als sein Konkurrent. Ansonsten bleiben bei normalem Tempo, inklusive schneller Kurven auf der Strecke, beide Modelle auf dem gleichen hohen Niveau.

Viel freier Speicherplatz

Der längere und breitere Touareg bietet den Passagieren noch mehr Platz als der geräumige GLE, und das ist kaum überraschend. Darüber hinaus ist VW dank des Dreisitzer-Rücksitzes noch praktischer, bleibt jedoch bei der Nutzlast (569 gegenüber 615 kg) und dem maximalen Ladevolumen (1800 gegenüber 2010 Liter) zurück.

Das Volkswagen Flaggschiff glänzt auch mit einem überraschend großen Arsenal der neuesten aktiven Sicherheitsangebote, einschließlich Head-up-Display, Nachtsicht und Trailer Assist.

Auch ohne Last hat es der Touareg geschafft, uns davon zu überzeugen, dass seine 28 PS nicht nur auf dem Papier vorhanden sind. Bei Vollgas ist es deutlich energischer als der hervorragend motorisierte Mercedes selbst. Andererseits sind die Getriebeeinstellungen für das Modell mit dem Drei-Speichen-Stern im Emblem eine Idee, die harmonischer ist als die Achtgang-Automatik Touareg.

Bleibt die Frage: GLE 350 d oder Touareg 3.0 TDI? Mit beiden Modellen trifft man kaum die falsche Wahl – und doch ist der Touareg das modernere und insgesamt bessere der beiden Autos.

FAZIT

1. VW

Touareg sieht nicht nur souverän aus – in diesem Vergleich gewinnt er scherzhaft Punkt um Punkt. Dank zahlreicher Hightech-Lösungen ist das Fahrerlebnis wirklich beeindruckend.

2 Mercedes

Der 2011 eingeführte GLE gehört schon lange nicht mehr zu den Modernsten des Segments, aber er funktioniert super – mit gutem Komfort, hervorragender Funktionalität und angenehmem Handling, ohne Abstriche zu machen.

Text: Michael Harnischfeger

Foto: Hans-Dieter Zeifert

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