Probefahrt Mercedes GLC 250 vs Volvo XC60 D5
Probefahrt

Probefahrt Mercedes GLC 250 vs Volvo XC60 D5

Probefahrt Mercedes GLC 250 vs Volvo XC60 D5

Die Zeit ist unerbittlich für die Sicherheit: ein Zusammenprall zweier Generationen im Segment der kontroversen Überkreuzungen

Während der Volvo XC60 sieben Jahre lang vom Band lief, musste der gleichaltrige Mercedes GLK dem neuen GLC weichen. Wird der alte Schwede das auch mit seinem Fünfzylinder-Diesel schaffen?

Volvo wird nie alt, es wird nur ein klassisches Auto. So war es bei den Modellen 444/544 und Amazon, ganz zu schweigen vom 240, der 19 Jahre lang produziert wurde. Und selbst der kürzlich abgelöste XC90 ist seit zwölf Jahren im Programm der Marke. Mit einem solchen Zeitplan hätte der 2008er Volvo XC, der 60 auf den Markt kam, gerade seinen Zenit überschritten und fünf weitere Jahre vor sich – und vergessen wir nicht, dass die Autos dieses Modells eine erwartete Lebensdauer von 19 Jahren und über 300 Kilometern haben . . .

Deutsche Produkte vergleichbarer Stärke tragen in der Regel einen dreizackigen Stern, müssen aber nach sieben Jahren in der Regel einem Nachfolger weichen. Genau wie der Kamm-Typ GLK kürzlich durch den gerundeten GLC ersetzt wurde und nicht mehr nur visuell als Derivat der C-Klasse identifiziert werden kann. Denn seine Technologie stammt größtenteils aus der Mittelklasse, die den Mercedes GLC 250 d 4Matic mit seinem effizienten Offroad-Paket mit Bergabfahrassistent, fünf Offroad-Modi und Unterbodenschutz (702 Euro) nicht aufhält, um mehr bewältigen zu können schwierige Aufgaben, wenn sein Besitzer es immer noch auf Strecken von asphaltierten Straßen zieht.

Apropos Abschleppen, der Mercedes GLC 250 d 4Matic schneidet in diesem Vergleich besser ab, weil er mit 500 kg schwereren Anhängern als der Volvo XC60 D5 (2000 kg) gezogen werden kann und für 1000 Euro zusätzlich an einer einziehbaren Anhängerkupplung befestigt werden kann und mit dem entsprechenden Elektronikprogramm stabilisieren. Aus praktischer Sicht sollte die Luftfederung Air Body Control adaptive air suspension (2261 Euro) mit Niveauregulierung gleich mitbestellt werden. So lässt sich das Fahrzeug per Knopfdruck über unwegsames Gelände anheben oder zum leichteren Beladen absenken.

Vier gegen fünf Zylinder

Gleichzeitig ist er akustisch so zurückhaltend, dass sein Dieselantrieb auf der Straße fast unsichtbar ist – während das solide Fünfzylinder-Grollen des Volvo XC60 D5 immer präsent ist, wenn auch in sehr angenehmer Form. Hier vergeht allerdings mehr Zeit, bis der Turbolader genug Druck aufbaut und die Automatik den passenden Gang einlegt, und der Schaltvorgang selbst wird deutlich spürbarer. Tatsächlich zeigen vor allem Temperament und Verbrauch, dass dieser Antriebsstrang seine besten Jahre bereits hinter sich gelassen hat.

Und tatsächlich – trotz des um 16 PS größeren Hubraums. Leistung und weniger Gewicht von 68 kg Volvo XC60 D5 wecken kein Kraftgefühl, denn der 500 Nm starke Mercedes GLC 250 d 4Matic kann weder beim Beschleunigen noch bei Höchstgeschwindigkeit GLC-Werte erreichen. Tolle Arbeit, werden manche sagen, und teilweise nicht ohne Grund, aber trotzdem, mal wieder, das Beste siegt über das Gute. Dies gilt insbesondere für die Effizienz. Oder vereinfacht gesagt: Unter allen Bedingungen verbraucht der Volvo XC60 D5 mehr Kraftstoff, die durchschnittliche Differenz im Test beträgt 0,8 l/100 km.

Airbags gegen adaptive Dämpfer

In Sachen Federungskomfort ist der Mercedes GLC 250 d 4Matic schon jetzt eine Klasse vorn, das belegen zuletzt Vergleiche mit Audi Q5 und BMW X3. Vor allem mit zusätzlichen Airbags federt er schwere Lasten und Stöße deutlich stressfreier ab als der mit adaptiven Dämpfern ausgestattete Volvo XC1250 D60 (5 Euro), der selbst im Komfortmodus teilweise recht spürbare Stöße an seine Passagiere weitergibt. ... Und wenn Ihnen die schwankende Sanftmut des Mercedes nicht gefällt, können Sie sich für einen härteren Sportmodus entscheiden.

Dabei wird der Mercedes GLC 250 d 4Matic kein Sportler, zumal bequeme, gut angepasste Vordersitze, ein hochwertiges Interieur und ein Hebel am Lenkrad den komfortablen Charakter des GLC betonen. Und Platz ist genug da – schließlich ist bei einem Modellwechsel neben der Gesamtlänge auch der Radstand um zwölf Zentimeter gewachsen. Wie seine Konkurrenten lässt sich der Kofferraum mit einer umklappbaren, dreiteiligen Fondlehne flexibel zu einem ebenen Ladeboden erweitern. Neben der Fernöffnung der Fondlehne bietet der Mercedes GLC 250 d 4Matic auch 145 Liter mehr Laderaum und ein gutes Raumgefühl, denn hier sitzt man für ein SUV-Modell relativ tief.

Viele Tasten gegen den Controller

Dem Schweden fehlen nicht nur Airbags für die Knie und die Seiten des Hecks, sondern auch eine Vorrichtung, die vor Aufmerksamkeitsverlust warnt, sowie ein Display auf der Windschutzscheibe, und die Bremsen arbeiten nicht so scharf wie beim Konkurrenten. Beeindruckend wiederum ist die Fülle des Inscription-Pakets, das viele Vorteile enthält – von der Einparkhilfe mit Rückfahrkamera über ein Panorama-Schiebedach bis hin zu elektrisch einstell- und beheizbaren Komfortsitzen mit weichem Lederbezug – die den Mercedes GLC 250 d 4Matic beeindrucken ein optionales Extra. Allerdings verteuert dieses Kit den Volvo XC60 D5 um ganze 10 Euro, so dass die Kosten am Ende recht ausgeglichen ausfallen.

Insgesamt hat der Volvo XC60 D5 aber zu viele Schwächen, um die Meisterschaft des überaus harmonischen Mercedes ernsthaft zu gefährden. Obwohl sich die Unterschiede in Komfort und Fahrdynamik noch in akzeptablen Grenzen halten und der brüllende Fünfzylinder vielleicht sogar eine Sonderrolle spielt, sind die Mängel in Volvos Hauptdisziplin – der Sicherheit – durchaus ernüchternd. Im Vergleich zum jüngeren Mercedes GLC 250 d 4Matic der ersten Generation ist klar, dass auch ein Volvo alt werden kann, bevor er zum Klassiker wird.

Text: Bernd Stegemann

Foto: Hans-Dieter Zeifert

Auswertung

Mercedes GLC 250 d 4matic – 441 Punkten

Der GLC punktet fleißig mit Punkten, insbesondere wegen seines überlegenen Komforts und Handlings, und zeigt nirgendwo echte Schwächen. Ein Gewinner trotz schlechter Serienausstattung.

Volvo XC60 D5 Allrad – 397 Punkten

Die Tatsache, dass der alte XC60 weniger wendig, leise und sparsam ist, ist irgendwie zu spüren, aber vor allem die Sicherheitslücken beeinträchtigen das Image des schwedischen Autos.

technische Daten

Mercedes GLC 250 d 4maticVolvo XC60 D5 Allradantrieb
Arbeitsvolumen2143 cm32400 cm³
Macht204 k.s. (150 kW) bei 3800 U / min220 k.s. (162 kW) bei 4000 U / min
Maximum

Drehmoment

500 Nm bei 1600 U / min440 Nm bei 1500 U / min
Beschleunigung

0-100 km / h

8,0 mit9,2 mit
Bremswege

mit einer Geschwindigkeit von 100 km / h

37,1 m38,9 m
Höchstgeschwindigkeit222 km / h210 km / h
Durchschnittlicher Verbrauch

Kraftstoff im Test

7,8 l8,6 l
Grundpreis48 731 Euro55 410 Euro

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