Flüssiggas oder CNG? Was zahlt mehr?
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Flüssiggas oder CNG? Was zahlt mehr?

Viele Autofahrer betrachten Gasfahrzeuge mit Argwohn, manche sogar mit Verachtung. Dies kann sich jedoch ändern, wenn konventionelle Kraftstoffe teurer werden und die Kosten für deren Nutzung steigen. Der größere Unterschied zwischen Benziner und Diesel löst dann einen Umbau aus oder selbst skeptische Autofahrer werden über den Kauf eines original modifizierten Autos nachdenken. In einer solchen Situation verschwinden Vorurteile und kalte Kalkulation gewinnt.

Flüssiggas oder CNG? Was zahlt mehr?

Derzeit konkurrieren zwei Arten alternativer Kraftstoffe auf dem Markt – LPG und CNG. Es fährt weiterhin erfolgreich LPG. Der Anteil von CNG-Fahrzeugen beträgt nur wenige Prozent. Allerdings haben sich die CNG-Verkäufe in letzter Zeit leicht erholt, unterstützt durch langfristig günstige Kraftstoffpreise, neue werkseitig modifizierte Automodelle und ausgefeiltes Marketing. In den folgenden Zeilen beschreiben wir die wichtigsten Fakten und zeigen die Vor- und Nachteile beider Kraftstoffe auf.

LPG

LPG (Liquified Petroleum Gas) ist die Abkürzung für Flüssiggas. Es ist natürlichen Ursprungs und wird als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Erdgas und der Erdölraffination gewonnen. Dabei handelt es sich um ein Kohlenwasserstoffgemisch, bestehend aus Propan und Butan, das in flüssigem Zustand in Autos gefüllt wird. Flüssiggas ist schwerer als Luft, es fällt und bleibt auf dem Boden, wenn es ausläuft, weshalb Autos, die mit Flüssiggas betrieben werden, nicht in Tiefgaragen zugelassen sind.

Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen (Diesel, Benzin) verursacht ein mit Flüssiggas betriebenes Auto deutlich weniger Schadstoffemissionen, aber im Vergleich zu CNG 10 % mehr. Der Einbau von Flüssiggas in Fahrzeuge erfolgt in der Regel durch zusätzliche Nachrüstungen. Allerdings gibt es auch werkseitig modifizierte Modelle, die jedoch nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtzahl der modifizierten LPG-Fahrzeuge ausmachen. Am aktivsten sind Fiat, Subaru sowie koda und VW.

Ein dichtes Tankstellennetz sowie ein professioneller Installations- und regelmäßiger Inspektionsservice werden Sie begeistern. Bei einer Nachrüstung ist zu prüfen, ob das Fahrzeug (Motor) für den Betrieb mit Flüssiggas geeignet ist. Andernfalls besteht die Gefahr des vorzeitigen Verschleißes (Beschädigung) von Motorteilen, insbesondere von Ventilen, Zylinderköpfen (Ventilsitzen) und Dichtungen.

Fahrzeuge, die auf LPG-Abfackeln umgerüstet wurden, müssen in der Regel einer obligatorischen jährlichen Inspektion unterzogen werden. Bei mechanischer Ventilverstellung ist das korrekte Ventilspiel zu überprüfen (empfohlen alle 30 km) und das Ölwechselintervall sollte 000 km nicht überschreiten.

Im Durchschnitt ist der Verbrauch etwa 1-2 Liter höher als beim Verbrennen von Benzin. Im Vergleich zu CNG ist die Prävalenz von LPG viel höher, aber insgesamt bleibt die Anzahl der auf LPG umgestellten Fahrzeuge gleich. Neben Vorurteilen, Erstinvestitionen und regelmäßigen Kontrollen gibt es auch viele sparsame Dieselmotoren.

Flüssiggas oder CNG? Was zahlt mehr?

Vorteile von Flüssiggas

  • Spart ca. 40 % Betriebskosten im Vergleich zu einem Benzinmotor.
  • Angemessener Preis für zusätzliche Fahrzeugumrüstung (normalerweise im Bereich von 800-1300 €).
  • Ausreichend dichtes Tankstellennetz (ca. 350).
  • Aufbewahrung des Tanks im Reservefach.
  • Im Vergleich zu einem Benziner läuft der Motor aufgrund seiner höheren Oktanzahl (101 bis 111) etwas leiser und genauer.
  • Auto mit Doppelantrieb - mehr Reichweite.
  • Geringere Rußbildung als bei der Benzinverbrennung. Diesel.
  • Geringere Emissionen im Vergleich zu Benzin.
  • Höhere Sicherheit bei einem Unfall im Vergleich zu Benzin (sehr robuster Druckbehälter).
  • Kein Risiko von Kraftstoffdiebstahl aus dem Tank im Vergleich zu Benzin oder Diesel.

Nachteile von Flüssiggas

  • Für viele Autofahrer erscheint die Anfangsinvestition hoch.
  • Der Verbrauch ist etwa 10-15% höher als bei Benzin.
  • Verringerung der Motorleistung um etwa 5 % im Vergleich zu Benzin.
  • Unterschiede in der Gasqualität und gewisses Risiko durch unterschiedliche Füllhöhen in einigen Ländern.
  • Das Betreten von Tiefgaragen ist verboten.
  • Ersatzrad fehlt gem. Verkleinerung des Gepäckraums.
  • Jährliche Inspektion der Gasanlage (bzw. laut Standortdokumentation).
  • Zusätzliche Nacharbeiten erfordern eine häufigere und etwas teurere Wartung (Ventileinstellungen, Zündkerzen, Motoröl, Simmerringe).
  • Einige Motoren sind für den Umbau nicht geeignet - es besteht die Gefahr des übermäßigen Verschleißes (Beschädigung) einiger Motorkomponenten, insbesondere Ventile, Zylinderköpfe (Ventilsitze) und Dichtungen.

CNG

CNG (komprimiertes Erdgas) ist die Abkürzung für komprimiertes Erdgas, das im Grunde Methan ist. Es wird durch Gewinnung aus einzelnen Lagerstätten oder industriell aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Es wird gasförmig in Autos eingefüllt und in speziellen Druckbehältern gelagert.

Die Emissionen bei der Verbrennung von CNG sind deutlich geringer als bei Benzin, Diesel und sogar LPG. LNG ist leichter als Luft, sinkt also nicht zu Boden und fließt schnell ab.

CNG-Fahrzeuge werden in der Regel direkt im Werk modifiziert (VW Touran, Opel Zafira, Fiat Punto, Škoda Octavia ...), somit gibt es keine Probleme mit der Garantie und anderen möglichen Unklarheiten, wie zum Beispiel Service. Nachrüstungen sind selten, hauptsächlich aufgrund der großen Vorabinvestitionen und erheblicher Eingriffe in das Fahrzeug. Also lieber nach einer Werksrevision Ausschau halten, als über zusätzliche Umbauten nachzudenken.

Trotz der erheblichen Vorteile ist die Verbreitung von CNG sehr gering und macht nur einen kleinen Bruchteil der mit Flüssiggas betriebenen Fahrzeuge aus. Schuld daran sind die höheren Anfangsinvestitionen in ein neues Auto (oder eine Sanierung) sowie das sehr spärliche Tankstellennetz. Ende 2014 gab es in der Slowakei nur 10 öffentliche CNG-Tankstellen, was vor allem im Vergleich zum Nachbarland Österreich (180) sowie Tschechien (ca. 80) sehr klein ist. In den Ländern Westeuropas (Deutschland, Niederlande, Belgien etc.) ist das CNG-Tankstellennetz noch dichter.

Flüssiggas oder CNG? Was zahlt mehr?

Vorteile von CNG

  • Günstiger Betrieb (auch günstiger im Vergleich zu LPG).
  • Geringe Produktion von schädlichen Emissionen.
  • Ruhiger und einwandfreier Motorlauf dank hoher Oktanzahl (ca. 130).
  • Tanks schränken den Platz für Besatzung und Gepäck nicht ein (gilt für CNG-Fahrzeuge des Herstellers).
  • Geringere Rußbildung als bei der Benzinverbrennung. Diesel.
  • Auto mit Doppelantrieb - mehr Reichweite.
  • Kein Risiko von Kraftstoffdiebstahl aus dem Tank im Vergleich zu Benzin oder Diesel.
  • Möglichkeit der Befüllung mit Haushaltsfüller aus einem gemeinsamen Gasverteilungssystem.
  • Im Gegensatz zu Flüssiggas besteht die Möglichkeit, in Tiefgaragen zu parken – eine modifizierte Klimaanlage reicht für eine sichere Belüftung aus.
  • Die meisten Autos werden werksseitig modifiziert, so dass keine Umbaurisiken wie LPG (verschlissene Ventilsitze usw.) bestehen.

Nachteile von CNG

  • Wenige öffentliche Tankstellen und sehr langsame Expansionsraten.
  • Teure Zusatzsanierung (2000 – 3000 €)
  • Höhere Preise für original überholte Fahrzeuge.
  • Verringerung der Motorleistung um 5-10%.
  • Erhöhung des Leergewichts des Fahrzeugs.
  • Höhere Kosten für Komponenten, die am Ende der Lebensdauer ersetzt werden müssen.
  • Nachinspektion - Revision der Gasanlage (je nach Hersteller des Autos oder Systems).

Nützliche Informationen über "Gas" -Autos

Im Falle eines kalten Motors wird das Fahrzeug mit einem LPG-System gestartet, normalerweise Benzin, und nach teilweiser Erwärmung auf eine vorbestimmte Temperatur schaltet es automatisch auf die Verbrennung von LPG um. Grund ist die bessere Verdampfung von Benzin auch ohne zusätzliche Wärmeabfuhr aus einem warmen Motor und anschließender schneller Zündung nach Zündung.

CNG wird in gasförmigem Zustand gespeichert und verträgt daher Kaltstarts viel besser als LPG. Andererseits wird mehr Energie benötigt, um LNG zu zünden, was bei niedrigeren Temperaturen ein Problem sein kann. Daher starten Autos, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt (ca.

Langfristig ist es unpraktisch, dass das gleiche Benzin länger als 3-4 Monate im Tank bleibt, insbesondere bei CNG-Fahrzeugen, die normalerweise nicht mit Benzin betrieben werden müssen. Es hat auch eine Lebensdauer und zersetzt (oxidiert) mit der Zeit. Folglich können verschiedene Ablagerungen und Gummi die Einspritzdüsen oder die Drosselklappe verstopfen, was sich nachteilig auf die Motorleistung auswirkt. Außerdem erhöht solches Benzin die Bildung von Kohlenstoffablagerungen, die das Öl schnell zersetzen und den Motor verstopfen. Außerdem kann ein Problem auftreten, wenn sich Sommerbenzin im Tank befindet und Sie ihn bei starkem Frost starten müssen. Daher wird empfohlen, von Zeit zu Zeit mit Benzin zu fahren und den Tank mit frischem Kraftstoff zu "spülen".

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Beim Kauf ist es notwendig, beide Antriebe (Benzin/Gas), Kaltstart, Moduswechsel sorgfältig zu testen und es schadet nicht, wenn Sie auch die Betankungsmethode ausprobieren. Der Grundsatz lautet, kein Auto mit leerem Tank (LPG oder CNG) ohne Testmöglichkeit zu kaufen.

Ein mit LPG oder CNG ausgestattetes Fahrzeug muss einer regelmäßigen Systemprüfung unterzogen werden, die von der Dokumentation des Fahrzeugherstellers bzw. Systemhersteller bzw. Ergebnis jeder Prüfung ist ein vom Fahrzeughalter vorzulegender Bericht, der zusammen mit anderen Dokumenten (OEV, STK, EK etc.) dokumentiert werden muss.

Das Fahrzeug muss über ein LPG- oder CNG-System verfügen, das in einem technischen Zertifikat (OEV) registriert ist. Wenn dies nicht der Fall ist, handelt es sich um einen illegalen Umbau und ein solches Fahrzeug ist rechtlich ungeeignet für den Verkehr auf den Straßen der Slowakischen Republik.

Bei zusätzlichen Umbauten wird durch den Einbau des Tanks im Kofferraum das Heck stärker belastet, was zu einem etwas schnelleren Verschleiß von Hinterachsfederung, Stoßdämpfern und Bremsbelägen führt.

Insbesondere bei Fahrzeugen, die für die Verbrennung von Flüssiggas (CNG) nachgerüstet wurden, können einige der Motorkomponenten (hauptsächlich Ventile, Zylinderköpfe oder Dichtungen) stärker abgenutzt sein. Bei einem Werksumbau ist das Risiko geringer, da der Hersteller den Verbrennungsmotor entsprechend modifiziert hat. Die Empfindlichkeit und der Verschleiß der einzelnen Komponenten sind individuell. Einige Motoren vertragen die LPG (CNG)-Verbrennung problemlos und das Öl wird häufig gewechselt (max. 15 km). Einige von ihnen sind jedoch empfindlicher gegenüber Gasverbrennung, was sich in einem schnelleren Verschleiß einiger Teile widerspiegelt.

Abschließend ein Vergleich zweier Octavias, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden. Škoda Octavia 1,6 MPI 75 kW - LPG-Verbrauch im Durchschnitt 9 Liter und Škoda Octavia 1,4 TSi 81 kW - LPG-Verbrauch im Durchschnitt 4,3 kg.

LPG CNG Vergleich
KraftstoffLPGCNG
Brennwert (MJ / kg)über 45,5über 49,5
Benzinpreis0,7 € / l (ca. 0,55 kg / l)1,15 € / kg
Energiebedarf pro 100 km (MJ)225213
Preis für 100 km (€)6,34,9

* Preise werden als Durchschnittswerte umgerechnet 4/2014

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