Koreanische Überraschung: Kia Stinger
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Koreanische Überraschung: Kia Stinger

So erwarben sie vor mehr als zehn Jahren den weltberühmten Designer Peter Schreyer. Berühmt wurde er durch seine Arbeit im deutschen Audi, als er 2006 den sportlichen Audi TT der Weltöffentlichkeit anbot. Ein Auto mit einem so interessanten Design zu präsentieren, war damals sicherlich ein mutiger Schritt, nicht nur für den relativ konservativen Audi, sondern für die gesamte Automobilindustrie.

Im selben Jahr wechselte Schreyer zum koreanischen Kia und leitete die Designabteilung. Die Ergebnisse waren überdurchschnittlich und Kia war so beeindruckt von ihm, dass er 2012 eine besondere Auszeichnung für seine Designarbeit erhielt – er wurde zu einem der drei besten Personen der Marke befördert.

Koreanische Überraschung: Kia Stinger

Allerdings ist die Personalbesetzung des koreanischen Konzerns, der die Marken Hyundai und Kia vereint, noch nicht abgeschlossen. Bei Schreyer kümmerten sie sich um das Design, mussten sich aber auch um das Fahrwerk und die Fahrdynamik kümmern. Auch hier machten die Koreaner einen großen Schritt und lockten Albert Biermann in ihre Reihen, der mehr als drei Jahrzehnte im deutschen BMW oder dessen M-Sportabteilung gearbeitet hatte.

Und die Entwicklung eines Sportwagens konnte beginnen. Nun, es begann früher, als die von Kia erstmals auf der IAA 2011 vorgestellte GT-Studie auf unerwartet positive Resonanz stieß. Kurz darauf wurde er auch von den Amerikanern auf ihrer Autoshow in Los Angeles gesucht, die noch mehr von dem Auto begeistert waren. Die Entscheidung, einen Sportwagen zu bauen, war nicht schwer.

Koreanische Überraschung: Kia Stinger

Wir können jetzt bestätigen, dass der Stinger, das aus der GT-Studie hervorgegangene Serienauto, das mit Abstand beste Auto ist, das die koreanische Fabrik je produziert hat. Das Auto beeindruckt durch sein Design und noch mehr durch seine Fahrleistung, Leistung und letztendlich durch das endgültige Design. Dies ist ein echter Vertreter der Sportlimousinen, „Gran Turismo“ im wahrsten Sinne des Wortes.

Schon vom Design her ist klar, dass es sich hier um ein dynamisches und schnelles Auto handelt. Coupé-artig und mit sportlichen Elementen aufgepeppt, macht es dem Betrachter schwer zu entscheiden, ob ihm die Front oder das Heck des Autos lieber ist. Der Innenraum ist eine noch größere Überraschung. Die Materialien sind hervorragend, die Ergonomie ebenso, und die erstklassige Überraschung ist die Schallisolierung des Fahrgastraums. Die koreanische Flachheit ist weg, das Auto ist kompakt, und man spürt es, sobald man die Fahrertür schließt.

Koreanische Überraschung: Kia Stinger

Das Drücken des Motorstartknopfes bietet etwas, das wir von fernöstlichen Autos nicht gewohnt sind. Der 3,3-Liter-Sechszylinder-Benziner brummt, das Auto wackelt aufgeregt und sagt, dass es bereit ist für eine aufregende Fahrt. Schon die Daten auf dem Papier sind vielversprechend – der aufgeladene Sechszylinder trumpft mit 370 „Pferden“ auf, die eine Beschleunigung aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde in nur 4,9 Sekunden garantieren. Obwohl noch nicht alle Daten offiziell sind, haben die Koreaner gezeigt, dass die aktuelle (wir haben Vorserienautos getestet) Beschleunigung erst bei 270 km/h endet, was den Stinger zu einem der schnellsten Autos seiner Klasse macht. Wäre es sicher, mit so hoher Geschwindigkeit zu fahren?

Angesichts der Testfahrten eindeutig. Auch die Entwicklung des Autos fand in der Grünen Hölle statt, also auf dem berühmten Nürburgring. Sie absolvierten auf jedem Stinger-Prototyp mindestens 480 Runden. Dies bedeutet 10 Kilometer schnell, was im Normalmodus 160 XNUMX Kilometer Laufleistung entspricht. Alle Stinger haben es ohne Probleme oder Pannen geschafft.

Koreanische Überraschung: Kia Stinger

Daher haben ausgewählte Journalisten den Stinger auch in seiner natürlichen Umgebung getestet. Also über den ominösen Nürburgring. Und wir fahren schon lange nicht mehr so ​​schnell, aber gleichzeitig so sicher und zuverlässig. Bei der Höchstgeschwindigkeit kamen wir nicht über 260 Kilometer pro Stunde, aber wir fuhren extrem schnell durch unzählige Kurven. In diesem Fall hat das Stinger-Chassis (Doppelquerschienen vorne und Multischienen hinten) einwandfrei funktioniert. Auch dafür sorgte das Fahrwerk bzw. das Damper Control System (DSDC). Neben dem Normalmodus steht auch das Sportprogramm zur Verfügung, das die Dämpfung verstärkt und den Dämpferweg verkürzt. Das Ergebnis ist eine noch geringere Karosserieneigung in Kurven und ein noch schnelleres Fahren. Aber unabhängig vom gewählten Programm schnitt Stinger mit dem Track einwandfrei ab. Auch in der Normalposition verliert das Fahrwerk nicht den Bodenkontakt, außerdem ist durch die größere Reichweite der Stoßdämpfer der Bodenkontakt noch besser. Eine weitere Überraschung ist der Antrieb. Der Stinger wird sowohl mit Allradantrieb als auch mit Hinterradantrieb erhältlich sein. Während wir den Stinger nur mit dem stärksten Motor getestet haben, wird der Stinger auch mit einem 255-Liter-Benzinmotor (2,2 PS) und einem 200-Liter-Turbodieselmotor (XNUMX PS) erhältlich sein. Nürburgring: Das lag nicht an der Fahrt, denn selbst Allradantrieb treibt meistens die Hinterräder an, nur im Extremfall wird auf das vordere Radpaar umgeleitet.

Koreanische Überraschung: Kia Stinger

Die Koreaner werden in der zweiten Jahreshälfte mit der Produktion des Stinger beginnen, und es wird erwartet, dass er im vierten Quartal dieses Jahres in die Ausstellungsräume kommt. Dann sind die offiziellen technischen Daten und natürlich der Preis des Autos bekannt.

Text: Sebastian Plevnyak · Foto: Kia

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