Probefahrt Ford Fiesta, Kia Rio, Seat Ibiza: Drei Stadthelden
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Probefahrt Ford Fiesta, Kia Rio, Seat Ibiza: Drei Stadthelden

Probefahrt Ford Fiesta, Kia Rio, Seat Ibiza: Drei Stadthelden

Welche der drei Ergänzungen in der Kategorie Stadtauto überzeugt am meisten?

Noch bevor wir wissen, wie das erste Rennen des neuen Ford Fiesta gegen einige seiner größten Konkurrenten ausgehen wird, ist eines sicher: Die Erwartungen an das Modell sind hoch. Und das zu Recht, denn das Modell der siebten Generation mit einer Auflage von mehr als 8,5 Millionen Einheiten ist seit zehn Jahren auf dem Markt und gehört bis zum Ende seiner beeindruckenden Karriere nicht nur punkto zur Spitze seiner Klasse des Verkaufs, sondern auch als rein objektive Qualitäten von außen: das Auto selbst. Seit dem 16. Mai rollt der Fiesta der achten Generation auf den Bändern des Werks bei Köln. In diesem Vergleich ist er vertreten durch ein knallrot lackiertes Auto mit bekanntem 100 PS starkem Dreizylinder-Benziner, der auch in stärkeren Versionen mit 125 und 140 PS erhältlich ist. Konkurrierende Kia Rio und Seat Ibiza sind ebenfalls kürzlich auf den Markt gekommen. Kia liegt vor seinem Geschwisterchen Hyundai i20, Seat ist auch dem neuen VW Polo um Monate voraus. Beide Autos sind mit Dreizylinder-Benzinern mit einer Leistung von 95 (Ibiza) und 100 PS ausgestattet. (Rio).

Fiesta: Wir sehen Erwachsene

Der Fiesta litt bisher sicherlich nicht unter solchen Mängeln wie unausgewogenem Fahrverhalten oder schwachen Motoren, wurde aber andererseits oft zu Recht wegen problematischer Ergonomie und einer altmodischen Innenraumatmosphäre sowie einer Kombination aus leicht kritisiert schmale Rücksitze und sehr eingeschränkte Sicht nach hinten. . Von all diesen Mängeln verabschiedet sich nun die neue Generation, denn das Heck der Sieben-Zentimeter-Maschine ist deutlich übersichtlicher geworden, das Platzangebot im Fond deutlich gewachsen. Leider ist der Zugang zu den Sitzen in der zweiten Reihe immer noch nicht sehr bequem und der Kofferraum ist ziemlich klein - von 292 bis 1093 Liter.

Der Innenraum präsentiert sich in einem völlig neuen Licht – er ist edler und deutlich ergonomischer geworden. Dank dessen verspricht der Fiesta eine noch höhere Leistung gegenüber seinen Konkurrenten. Das hochmoderne Infotainmentsystem Sync 3 wird per Touchscreen bedient und bietet klare Bilder auf Navigationskarten,

Einfache Verbindung zu einem Smartphone, optimierte Sprachsteuerungsfunktion und automatischer Notrufassistent. Darüber hinaus umfasst die Titanium-Ebene niedliche schwarze Verzierungen sowie gummierte Verzierungen in den A / C-Bedienelementen und Lüftungsschlitzen. Ford überzeugt auch in Bezug auf Fahrerassistenzsysteme. Active Lane Keeping ist bei allen Versionen Standard, während die adaptive Geschwindigkeitsregelung, die Überwachung des toten Winkels und das automatische Bremsen mit Fußgängererkennung optional erhältlich sind. Neben einer besseren Sicht auf den Fahrersitz bietet der Fiesta jetzt auch automatische Parktechnik. Hört sich gut an, vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich immer noch um ein kleines Stadtmodell handelt. Die Preisgestaltung wurde jedoch kritisiert, da der Titanium selbst bei einer teuren Ausstattung standardmäßig keine relativ einfachen Dinge wie elektrische Heckscheiben, Doppelboden und Tempomat bietet.

Zum anderen steht in allen Modellvarianten ein fein abgestimmtes Fahrwerk zur Verfügung. Ob unebene Fahrbahnfugen, kurze und scharfe Unebenheiten oder lange und wellige Unebenheiten, Stoßdämpfer und Federn dämpfen Asphaltunebenheiten so gut, dass die Passagiere nur einen geringen Teil ihres Aufpralls auf dem Auto spüren. Wir wollen aber nicht missverstanden werden: Der Charakter des Fiesta ist keinesfalls weich geworden, im Gegenteil, dank präziser Lenkung ist das Fahren auf kurvenreichen Straßen für den Fahrer ein wahres Vergnügen.

Die Geschwindigkeit dieser Maschine kann nicht nur gefühlt, sondern auch gemessen werden. Mit 63,5 km / h im Slalom und 138,0 km / h im Doppelspurwechseltest sprechen die Messungen für Volumen und ESP greift subtil und unbemerkt ein. Die Bremsentestergebnisse (35,1 Meter bei 100 km / h) sind ebenfalls hervorragend, und die Reifen von Michelin Pilot Sport 4 tragen zweifellos dazu bei. Die Wahrheit ist jedoch, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein durchschnittlicher Fiesta-Käufer in einen solchen Gummi investiert.

In Bezug auf die Dynamik zeigt der Motor das Potenzial des Fahrgestells nicht vollständig auf. In Kombination mit einem Sechsganggetriebe mit großen Übersetzungsverhältnissen zeigt es frühzeitig einen Mangel an festem Grip. Oft muss man nach dem Schalthebel greifen, was angesichts des präzisen und einfachen Schaltens keine unangenehme Erfahrung ist. Ansonsten gewinnt der installierte 1.0 Ecoboost Sympathie für seine ausgeklügelten Manieren und den geringen Kraftstoffverbrauch, der während des Tests durchschnittlich 6,0 Liter Benzin pro 100 Kilometer betrug.

Rio: voller Überraschungen

Und was ist mit den anderen Testteilnehmern? Beginnen wir mit Kia und seiner Präsentation auf unserem Trainingsgelände in Lahr. Hier ein kleiner Koreaner mit 100 PS. beschleunigt bis zu 130 km/h im Vergleich zur Konkurrenz, vor dem Fiesta im Slalom und dem Ibiza im Spurwechseltest. Außerdem funktionieren die Bremsen auch sehr gut. Respekt - aber bis vor kurzem konnten sich Kia-Modelle im Prinzip nicht mit sportlichen Ambitionen auf der Straße rühmen. Es macht viel Spaß zu fahren - der Rio lenkt nicht so präzise wie ein Fiesta, aber der Lenkung mangelt es nicht an Präzision.

Also ist alles im Lehrbuch? Leider ist dies ganz normal, da der mit 17-Zoll-Rädern ausgestattete Rio auf schlechten Straßen ziemlich hart ist, insbesondere mit einer beladenen Karosserie. Darüber hinaus wirkt sich das laute Rollgeräusch der Reifen weiter auf den Fahrkomfort aus, und der höchste Kraftstoffverbrauch im Test (6,5 l / 100 km) des agilen Dreizylindermotors könnte leicht niedriger sein. Das ist eigentlich eine Schande, denn der Rio funktioniert insgesamt sehr gut. Zum Beispiel sieht es solider aus als der Fiesta, bietet viel Platz im Innenraum und hat nach wie vor eine angenehme Ergonomie.

Die Steuerelemente sind groß und leicht zu lesen, und die Schaltflächen sind groß, klar beschriftet und logisch sortiert. Es gibt viel Platz für Gegenstände und das Infotainmentsystem verfügt über einen XNUMX-Zoll-Bildschirm mit hochwertigen Grafiken. Darüber hinaus bietet der Rio eine breite Palette an Ausstattungsmerkmalen, darunter Sitzheizung und Lenkrad, sowie einen Assistenten für das automatische Bremsen in kritischen Situationen in städtischen Umgebungen. Zusammen mit der siebenjährigen Garantie erhält Kia somit wertvolle Punkte in der Kostenschätzung.

Ibiza: beeindruckende Reifung

Der größte Vorteil des spanischen Modells – im wahrsten Sinne des Wortes – ist die Größe des Innenraums. Sowohl die zweireihige Sitzreihe als auch der Kofferraum (355 bis 1165 Liter) sind für eine kleine Klasse überraschend geräumig. Im Vergleich zum Fiesta beispielsweise bietet der Seat auf den Rücksitzen sechs Zentimeter mehr Beinfreiheit, gegenüber der längeren Gesamtlänge hat der Rio vier Zentimeter Vorsprung. Messungen des Innenvolumens bestätigen voll und ganz die subjektiven Empfindungen. Da Seat beim Bau seines neuen Modells die neue VW-MQB-A0-Plattform nutzt, erwarten wir beim neuen Polo ein ähnliches Bild.

Trotz des beeindruckenden Innenvolumens ist Ibiza relativ leicht - 95 PS. etwa so flink wie Rio. Doch schon in der ersten Kurve spürt man die Vorzüge des spanischen Modells, das vor allem auf unebenem Untergrund deutlich ausgeglichener in seinem Verhalten bleibt. Mit einer subtilen Lenkung, die dem Lenkrad ein sehr präzises Feedback gibt, ändert das Auto die Richtung einfach, sicher und präzise. Auch das Fünfgang-Schaltgetriebe arbeitet sehr präzise.

Die Passagiere sitzen in bequemen Sitzen und hören kaum Hintergrundgeräusche – abgesehen von dem, was sie natürlich vom Soundsystem hören. Im Inneren ist der Ibiza überraschend leise, sodass der relativ gefräßige Motor (6,4 l/100 km) recht eigenständig klingt. Der Seat ist ein agiles Stadtauto, das sich gut für den Alltag eignet.

Auch die Hilfesysteme können sich sehen lassen. Der City-Notbremsassistent ist Serie, der Abstandsregeltempomat optional und als einziges Auto im Test kann der Seat mit Voll-LED-Scheinwerfern ausgestattet werden.

In Bezug auf die Qualität der im Innenraum verwendeten Materialien sind jedoch einige Mängel festzustellen. Das Ambiente auf der Ausstattungsstufe Style ist recht einfach: Nur der 8,5-Zoll-Bildschirm des Infotainmentsystems hebt sich vom bescheidenen Design ab. Darüber hinaus ist die Ausstattung unter Berücksichtigung des Preises nicht sehr reichhaltig.

In der Schlusswertung belegte der Spanier den zweiten Platz. Es folgen ein solider und flinker Kia und Fiesta – wohlverdient.

1.FORD

Extrem wendig in den Kurven, gut verarbeitet, sparsam und gut ausgestattet gewinnt der Ford Fiesta mit Abstand. Ein nicht sehr temperamentvoller Motor ist nur ein kleines Manko, das durch andere Qualitäten kompensiert wird.

2. SITZE

Für Fahrspaß ist der Ibiza fast so gut wie der Fiesta. Der Motor ist dynamisch und die Geräumigkeit in der Kabine ist in jeder Hinsicht beeindruckend. Das Modell ist jedoch Hilfssystemen unterlegen.

3. KI

Der Rio ist ein unerwartet dynamisches, raffiniertes und hochwertiges Fahrzeug. Ein etwas besserer Reisekomfort wird ihm jedoch definitiv passen. Aufgrund der starken Leistung der Wettbewerber bleibt der Koreaner Dritter.

Text: Michael von Meidel

Foto: Hans-Dieter Zeifert

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