Ford C-Max 1.6 Ecoboost Probefahrt: viel Spaß, wenig Kosten
Probefahrt

Ford C-Max 1.6 Ecoboost Probefahrt: viel Spaß, wenig Kosten

Ford C-Max 1.6 Ecoboost Probefahrt: viel Spaß, wenig Kosten

100 Kilometer lang hat er uns viel Freude und ein wenig Sorgfalt geschenkt.

Vielleicht hätte eine Veralterung in nur zwei Betriebsjahren nicht zu einer Kostensenkung von 61 Prozent geführt, wenn Künstler die Stahlverkleidung dieses C-Max mit diskretem "Polarsilber" oder "Mitternachtsgrau" lackiert hätten. Das marathongeprüfte Auto kam jedoch am 10. Februar 2012 in der Redaktion an, dekoriert in einer leuchtend orangefarbenen Farbe namens "Martian Red Metallic", und tauchte dann sofort in eine Winterlandschaft ein, um die Bitterkeit der Kälte zu zerstreuen. Saison, und auch heute noch, nach 100 Kilometern, scheint es weiter und konkurriert mit der Frühlingssonne.

Ein paar äußere Kratzer sind auf schlechte Sicht nach vorne und ungeschützte Kofferraumschwellen zurückzuführen, während innere Kratzer auf teilweise harte einfache Kunststoffverkleidungen in verschiedenen Grautönen zurückzuführen sind. Der billige Teppich im Kofferraum sieht jetzt sehr abgenutzt und schwer zu reinigen aus. Aber ansonsten machten die Zeit und die tägliche Arbeit, oft mit vielen Passagieren und sperrigem Gepäck, dem flinken Transporter des Unternehmens wenig Schaden. Ford – über komische Polster oder Rost kann man hier nicht meckern.

Auch Zweifel an den Grundeigenschaften, die ein Van haben sollte, wären völlig unbegründet. Das sind natürlich die typischen Vorzüge eines solchen Designs, wie viel Platz, Innenraumflexibilität und eine höhere Sitzposition, aber auch – viel wichtiger – das eher seltene Talent des C-Max, die ebenso typische Langeweile zu vergessen Kategorie von Autos. Hinsetzen, Sitzbank und Spiegel einstellen, Motorrad starten und dem Vergnügen frönen – kaum ein Kompakt-Van erfüllt dieses Versprechen heute so überzeugend und zuverlässig wie der C-Max.

Wie andere Ford-Modelle ist das Chassis eine der Stärken des kompakten MPV und kombiniert trotz der schwierigen Einstellungen guten Federungskomfort mit überraschend dynamischem Handling. Das Auto greift die Ecken des Herzens an, gesteuert von einem präzisen und gleichmäßigen Lenksystem mit einem Gefühl der Rückmeldung von der Straße. Sanftes Untersteuern und Kurvenbeschleunigung werden von ESP so subtil pariert, dass Sie zusammen mit einem Gefühl der Sicherheit einen elementaren Fahrspaß erleben.

Das Präzisions-Sechsgang-Kurzhebel-Schaltgetriebe und der 1,6-Liter-Ecoboost-Benziner, der vor der Einführung der Dreizylinder-Turbomotoren Anfang 2013 in Deutschland der C-Max-Antrieb der Wahl war, haben einen erheblichen Anteil daran. Auch heute noch ist es eine gute Wahl, da es mit seinem leistungsstarken und gleichmäßigen Schub-Gewichts-Verhältnis deutlich macht, dass ein Dieselmotor kein Muss für Transporter ist. Die Kosten hängen jedoch stark von der Fahrweise ab: Zurückhaltender sind oft sieben Liter Benzin pro 100 km, und in den schnellen Phasen können bis zu elf Liter geschluckt werden. Stattdessen musste für alle 100 Kilometer nur ein halber Liter Motoröl eingefüllt werden.

Guter Geschmack

Das Gute ist, dass der Ölmessstab ziemlich fest in das Loch passt, das sich hinter der Kunststoffdachplatte verbirgt. Zusätzlich wird die offene Frontabdeckung von einer einfachen Metallstange anstelle von Teleskopstoßdämpfern getragen. Und zuletzt beim Fiesta mochte das Nagetier den Geschmack des C-Max-Isolationsfilzes und biss ihn hart.

Dieser Vorfall erforderte weder einen außerplanmäßigen Werkstattbesuch noch zwei kleinere Verletzungen, die später durch regelmäßige Werkstattwartung repariert wurden. Nach 57 622 km weigerte sich der Radiorecorder manchmal, zu arbeiten. Nach dem Lesen und Löschen des Fehlerspeichers und dem Neustart des Audiomoduls ist dies nicht erneut aufgetreten. Und der funktionsunfähige seitliche Blinker im rechten Spiegel war das Ergebnis einer defekten Glühlampe, deren Austausch 15 Euro kostete.

Ansonsten waren die Wartungskosten relativ niedrig, aber die Intervalle waren ziemlich kurz (20 km). Gleiches gilt für die Bremsbeläge, die nach weniger als 000 Kilometern ausgetauscht werden mussten. Nach ungefähr der gleichen Laufleistung war der Austausch aller Bremsscheiben und Bremsbeläge der größte Zuschlag von 40 €. Die Kosten von 000 Cent pro Kilometer sind für einen Wohnmobil jedoch relativ gering.

Zusätzliche Ausrüstung, die mit einem Testwagen ausgestattet war und sich nicht in allen Fällen als überzeugend erwies, ist nicht besonders teuer. Zum Beispiel wurde das langsame Navigationssystem von Sony eher kritisiert als gelobt, insbesondere wegen seines kleinen Displays und der komplizierten, verschlungenen Tasten am Lenkrad oder der vielen verschiedenen Tasten an der Mittelkonsole. Außerdem berechnete das Gerät bei der Eingabe derselben Daten manchmal unterschiedliche Endpunkte.

Unentschlossene Helfer

Es ist nicht immer möglich, sich auf die Geschwindigkeitsbegrenzungswerte oder den Spurwechselassistenten zu verlassen, der manchmal ohne Grund vor Fahrzeugen im toten Winkel mit einem Licht im Seitenspiegel warnt. Das schlüssellose Zugangssystem sowie das Einparkhilfesystem mit einer Rückfahrkamera, die das Manövrieren auf den nächsten Zentimeter ermöglicht, funktionierten unvergleichlich besser und immer ohne Probleme, es sei denn, das Objektiv auf der hinteren Abdeckung ist verschmutzt.

Viel Lob erhielten auch die gute Raumausnutzung trotz der kompakten Länge von 4,38 Metern sowie das flexible, komfortable Sitzsystem zum Aufpreis von 230 Euro. Damit lässt sich der schmale mittlere Teil der Rücksitzbank nach hinten klappen und die beiden äußersten Teile etwas zur Mitte verschieben, was die Bein- und Ellbogenfreiheit deutlich erhöht. Allerdings verringert sich dadurch der Gepäckraum erheblich, und das unbequeme zweiteilige Dachblech klemmt entweder die äußeren Gurte ein oder stört einfach irgendwie.

Über die großen Vordersitze, die an jede Körperform angepasst werden können, hat sich jedoch niemand beschwert. Sie bieten guten seitlichen Halt und Komfort und verursachen auch bei langen Spaziergängen keine Rückenschmerzen. Der große Wertverlust ist jedoch aufgrund der schwachen Nachfrage im Ersatzteilmarkt und des unbeliebten Benzinmotors in Lieferwagen schmerzhaft. Der gute Zustand des C-Max nach dem Marathon zeigt jedoch, dass es keine grundsätzlichen Hindernisse für eine länger anhaltende Beziehung zu einem zufriedenen Besitzer gibt.

Text: Bernd Stegemann

Foto: Beate Jeske, Hans-Dieter Zeufert, Peter Volkenstein

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