Reiten: Jaguar XF
Probefahrt

Reiten: Jaguar XF

Auch hier muss ich wiederholen, dass es hauptsächlich der indische Besitzer ist, der daran „schuld“ ist. Auch in Gesprächen mit Jaguar-Mitarbeitern bestätigen sie, dass sie nun endlich glücklich sind und Spaß an ihrer Arbeit haben. Offensichtlich hat der indische Eigentümer, der sonst in erster Linie Eigentümer des erfolgreichen Unternehmens Tata Motors ist, genug Geld gesammelt, um Jaguar vor dem Stillstand, wenn nicht sogar dem Zusammenbruch zu retten. Er hat nicht nur Geld gespart, sondern auch genügend Mittel für die Weiterentwicklung bereitgestellt, und natürlich sind alle Mitarbeiter zufrieden. Laut Zeugenaussagen investieren sie in die Marke, entwickeln neue Fabriken, Produkte, und obwohl sich manchmal herausstellt, dass bestimmte Investitionen mehr kosten als ursprünglich geplant, stoßen sie erneut auf Zustimmung und Verständnis des Eigentümers.

Somit liegt es auf der Hand, dass sich solche Dinge natürlich positiv auf Autos niederschlagen. Mit dem brandneuen Jaguar XF möchte die Marke, dass ihre Fahrzeuge gefälliges Design, Prestige, modernste Technologie und effiziente Motoren aufweisen.

Es ist leicht zu schreiben, dass der XF der zweiten Generation definitiv auf diesem Weg ist. Gleichzeitig wird es seinen Vorgänger adäquat ersetzen und in vielen Punkten deutlich übertreffen. Wobei der Vorgänger nicht zu unterschätzen ist. Zwischen 2007 und 2014 wurde es von mehr als 280 Kunden gewählt, was im Vergleich zu deutschen Konkurrenten nicht viel, aber auch nicht wenig ist. Interessanter ist die Tatsache, dass sich allein im vergangenen Jahr 48 Käufer für den Jaguar XF entschieden haben, was natürlich darauf hindeutet, dass die Marke wieder beliebter und ihre Modelle wiedererkennbarer werden. In all dieser Zeit hat der Jaguar XF jedoch 145 verschiedene Weltpreise gewonnen, was ihn natürlich zur Katze mit den meisten Auszeichnungen aller Zeiten macht.

Der neue XF, obwohl sie sagen werden, dass er sich nicht viel vom alten unterscheidet, ist neu, da er auf einer völlig neuen Plattform und gleichzeitig einer neuen Karosseriezusammensetzung entwickelt wurde. Dafür wurde direkt am Stammwerk im englischen Castle Bromwich gesorgt, in das mehr als 500 Millionen Euro investiert wurden. Die Karosserie wiegt darin nur 282 Kilogramm, da sie fast vollständig aus Aluminium besteht (über 75 Prozent). Dies ist vor allem für das Gewicht des Autos bekannt (das neue Produkt ist um mehr als 190 Kilogramm leichter) und damit für die Effizienz der Motoren, die bessere Straßenlage und den Innenraum.

Das Design des XF unterscheidet sich kaum von seinem Vorgänger. Es ist sieben Millimeter kürzer und drei Millimeter kürzer, der Radstand ist 51 Millimeter länger. So ist innen mehr Platz (vor allem auf der Rückbank), die Lage auf der Straße ist auch besser und vor allem ein hervorragender Luftwiderstandsbeiwert, der jetzt nur noch 0,26 (bisher 0,29) beträgt.

Wie die meisten Konkurrenten in dieser Klasse ist auch der neue XF mit Voll-LED-Scheinwerfern erhältlich (eine Premiere für Jaguar), während die klassischen Scheinwerfer zusätzlich mit LED-Tagfahrlicht ausgestattet sind.

XF bietet noch mehr Interieur-Innovationen. Je nach Ausstattung ist gegen Aufpreis ein neuer 10,2-Zoll-Touchscreen erhältlich. Mehr noch, statt klassischer Instrumente ist ein 12,3-Zoll-Bildschirm verbaut. Jetzt sind sie also komplett digital und nur die Karte des Navigationsgeräts kann auf dem Bildschirm angezeigt werden. Darüber hinaus ist der XF dank eines komplett neuen Bildschirms, vor allem aber einer Vielzahl von Konnektivitätsoptionen, einer Vielzahl von Anwendungen und einer Vielzahl von assistierten Sicherheitssystemen, der derzeit technisch fortschrittlichste Jaguar. So bietet beispielsweise der XF jetzt auch eine Farblaser-Projektionsfläche, die aber in der Sonne manchmal weniger gut lesbar ist, auch aufgrund von Reflexionen des Motherboards im Glas.

Der Rest des Kabinengefühls ist sehr majestätisch, da die gesammelten Materialien angenehm und von hoher Qualität sind. Je nach Motorisierung und vor allem Ausstattungspaket kann der Innenraum sportlich oder elegant ausfallen, an der Verarbeitung gibt es in beiden Fällen jedoch keinen Grund zu meckern.

So wie wir uns über die Lage auf der Straße nicht beklagen können, ist die Fahrdynamik des Autos gegenüber seinem Vorgänger deutlich verbessert. Wie geschrieben handelt es sich hierbei um eine komplett neue Plattform, aber auch um ein Fahrwerk das teilweise dem sportlichen Jaguar F-Type entlehnt ist. Gegen Aufpreis ist auch ein einstellbares Dämpfungsfahrwerk erhältlich, das perfekt zum Antriebsregelsystem von Jaguar passt. Damit wird das Ansprechverhalten von Lenkrad, Getriebe und Gaspedal natürlich je nach gewähltem Fahrprogramm (Eco, Normal, Winter und Dynamic) angepasst.

Käufer können zwischen drei Motoren wählen. Der kleinste Zweiliter-Vierzylinder-Dieselmotor wird in zwei Versionen (163 und 180 "PS") mit einem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe für Gangwechsel erhältlich sein. Ein Achtgang-Automatikgetriebe von ZF wird gegen Aufpreis erhältlich sein und die einzige Wahl für die beiden anderen stärkeren Motoren sein – einen 380-PS-Sechszylinder-Benziner und einen 300-PS-Sechszylinder-Dreiliter Diesel. "Pferdestärke". bis zu 700 Newtonmeter Drehmoment.

Während unserer fast 500 km langen Testfahrt haben wir alle stärksten Motorvarianten und nur das Achtgang-Automatikgetriebe getestet. Dieser funktioniert gut, schaltet reibungslos und ohne zu klemmen, aber wir sind leider nicht durch die Menge der Stadt gefahren, daher können wir nicht wirklich beurteilen, wie er sich beim schnellen Anfahren, Bremsen und schnellem Wiederanfahren verhält.

Der XNUMX-Liter-Dieselmotor, den wir kürzlich in unseren Tests des kleineren XE als sehr laut beschrieben haben, ist im XF viel besser schallgedämmt. Ein ganz anderes Lied ist ein größerer Dreiliter-Dieselmotor. Seine Werbung ist sogar etwas zu leise, zumal er nicht den typischen Dieselsound hat. Natürlich besticht er, wie bereits erwähnt, durch seine Leistung und vor allem durch sein Drehmoment, weshalb wir glauben, dass er viele Kunden überzeugen wird, die bisher noch gar nicht an einen Dieselmotor gedacht haben.

An der Spitze steht der Dreiliter-Sechszylinder-Benziner. Wenn andere Motorvarianten nur an den Heckantrieb gebunden sind, kann es neben einem Benziner auch ein Allradantrieb sein. Anstelle eines Getriebes wird es durch einen komplett neuen Kettentrieb im Mittendifferenzial dargestellt. Es funktioniert schnell und reibungslos, sodass auch bei Fahrten auf weniger wahrnehmbaren oder sogar rutschigen Oberflächen kein Problem besteht.

Abschließend können wir sagen, dass der neue XF unabhängig vom gewählten Motor ein Gentleman-Auto ist. Er unterscheidet sich zwar von anderen, insbesondere deutschen Konkurrenten, ersetzt aber einfach jeden Makel durch seinen charakteristischen englischen Charme.

Text von Sebastian Plevnyak, Foto: Sebastian Plevnyak, Fabrik

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