Testen Sie vier Generationen von Pontiac Firebird: Power in the City
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Testen Sie vier Generationen von Pontiac Firebird: Power in the City

Vier Generationen von Pontiac Firebird: Macht in der Stadt

Seit über 35 Jahren ist der Sportwagen von GM der kühnste Ponywagen aller Zeiten.

Pontiac Firebird, produziert von 1967 bis 2002, gilt als das ambitionierteste Pony-Car – mit V8-Motoren und einem Hubraum von bis zu 7,4 Litern. Wenn wir seine vier Generationen vergleichen, müssen wir den Amerikanern Recht geben: Sie haben wirklich starke Gefühle geweckt.

Der Werbeslogan „Wir schaffen Spannung“ stammt aus den 80er Jahren, als Pontiac die dritte Generation des Firebird vorstellte. Das Modell ist 16 Zentimeter kürzer und fast 200 Kilogramm leichter als sein fünf Meter langer Vorgänger. Mit einer praktischen Heckklappe, relativ sparsamen Motoren und dem niedrigsten Luftwiderstand, der jemals von einem General Motors (GM)-Auto erreicht wurde, könnte das alte Coupé eine sichere Zukunft haben – so schien es damals.

35 Jahre später kommt das Ende von Firebird

Zwanzig Jahre später, im Jahr 2002, stellte GM jedoch die Firebird-Reihe mit seinem Zwilling ein. Chevrolet Camaro. Erschwerend kommt hinzu, dass die seit 1926 bestehende Marke Pontiac, die bei GM ein besonders sportliches Profil hat, im Krisenjahr 2010 komplett abgeschafft wurde. Der respektabelste Teil seines Erbes ist seine (nach amerikanischem Verständnis) kompakte Firebird-Aufstellung.

Dank der aktiven Communities amerikanischer Autobesitzer in Stuttgart war es möglich, vom frühen Konkurrenten des 8er Mustang bis zum erscheinenden Rivalen je einen V1967-Vertreter jeder der vier Firebird-Generationen zu einer gemeinsamen Foto- und Fahrsession einzuladen in 2002. auf den Porsche 911. Abgesehen vom Namen haben sie nur V8-Motoren mit 188 bis 330 PS, eine starre Hinterachse, geringe Platzverhältnisse im Fond und das Firebird-Logo mit ausgebreiteten Flügeln gemeinsam. Die vier Körper unterscheiden sich jedoch erheblich voneinander, und es ist schwierig, eine Familienähnlichkeit in ihnen festzustellen.

Modell - Mustang.

Von keinem Geringeren als John DeLorean entworfen, orientiert sich die Optik der ersten Generation des Firebird (1967) eindeutig an dem 1964 eingeführten Konkurrenten. Ford Mustang - lange vordere Abdeckung, kurze zurückgetretene Rückseite. Hinzu kommt die sexy Hüftkurve vor dem Hinterrad und der Quintessenz des Pontiac, der von einem markanten verchromten Nasengrill halbiert wird. Zudem erstrahlen nahezu alle Fensterrahmen, breite Schwellerleisten und die Heckschürze mit metallischer Coolness im extravaganten Stil der 60er Jahre. Chrom ist im Innenraum überall präsent: am Dreispeichenlenkrad, am Automatikschalthebel und seiner rechteckigen Konsole sowie an diversen Schaltern. Bedeutet das, dass dieser schöne Firebird mit Vinyldach nichts weiter ist als ein egozentrisches Showcar für entspanntes Boulevardfahren?

Der erste Firebird hat einen 6,6-Liter-V8 und ein komfortables Chassis.

Natürlich nicht. Unter der Haube steckt ein 6,6-Liter-V8 mit 325 PS. Bei der SAE wird der Moment erwartet, in dem er auf einem relativ kompakten, 1570 Kilogramm schweren Ponycar Rennen fahren darf. Auch vor Ort schaltet das 400ccm Dreigang-Automatikgetriebe CM reagiert spontan auf die sanftesten Befehle des Gaspedals. Ein stärkerer Schubs – und die Hinterräder winseln schon durchdringend um Gnade, und der Wagen saust energisch vorwärts. Sei bloß vorsichtig! Eine komfortable Federung und eine ungenaue Servolenkung erfordern eine sorgfältige Planung für jeden Richtungswechsel. Zur Not sollen gute Scheibenbremsen an den Vorderrädern das Schlimmste verhindern.

Trans Am mit goldenen Streifen und John Player Special Design

Schauen wir uns nun kurz den schwarzen Riesen mit Goldstreifen im Lotus-Stil aus der Formel 1 der 70er Jahre an. Für die Trans Am Limited Edition übernahm der Pontiac-Designer John Shinela das Farbschema des Sponsor-Zigarettenherstellers John Player Special. Der mit Goldstreifen verzierte Trans Am erscheint anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Marke Pontiac. Richtige Popularität erlangte das vorgeschlagene Sondermodell später durch den Autofilm Smokey and the Bandit (1977, Teil II, 1980) – eine Drift-Orgie mit Burt Reynolds am Steuer.

Aber wie sehr hat unser Pony mit gebogenen Hüften verändert! Bei gleichem Radstand ist die Karosserie um 20 cm auf beeindruckende fünf Meter Länge gewachsen. Der vordere Deckel hat zusammen mit dem zweigeteilten Kühlergrill des Pontiac die Größe eines Motel-Doppelbettes. Ein Teil der Verantwortung dafür liegt bei den 1974er Schutzstoßstangen, die den 1970er Firebird der zweiten Generation um bis zu zehn Zentimeter verlängern.

Großer V8-Block mit einem Hubraum von bis zu 7,4 Litern.

Jetzt ist die Vision nicht mehr so ​​dynamisch wie zuvor, verdient aber mehr Punkte für die ehrlich gesagt massive Haltung des Stars aus der Wrestlingserie. Es kombiniert erfolgreich den großen V8-Motorblock mit 6,6 (400 Kubikzoll) und sogar 7,4 Litern (455 Kubikzoll), der bis 1979 hergestellt wurde. 1976 Chevrolet Camaro Dual-Modell wird seit 8 des großen V1973 beraubt.

Trotz seiner schieren Größe verwöhnt der schwarz-goldene Trans Am – wie die Topversionen seit 1969 heißen – mit edlen Details wie Leichtmetallrädern in Wabenstruktur. Oder mit einer einzigartigen Instrumententafel im authentischen Rennwagen-Stil, bei der einfache kreisförmige Elemente in die gebürstete Aluminium-Frontplatte geschnitten werden. Dazu kommt ein schönes Lederlenkrad, das auch in einem Ferrari oder Lamborghini Platz finden würde.

Selbstvertrauen 188 c.s. bei 3600 U / min

Leider sind seit 1972 viele Pferde im Zuge der gesetzlichen Reduzierung von Emissionen und Kraftstoffverbrauch verloren gegangen. So war es auch bei unserem 1976er Modell - ab ca. 280 PS. Der DIN-Vorgänger mit gleichem 6,6-Liter-V8 hat hier nur 188 PS. Sie bewegen sich jetzt mit sehr leisen 3600 U / min zu einer immer noch gefederten Hinterachse, die sie ziemlich erfolgreich handhabt – Autogröße, Fahrwerksqualität und Motorleistung sind in perfekter Harmonie und leicht kontrolliert. besser als das Vorgängermodell. Außerdem sind 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h immer noch gut für ein 1750-Pfund-Schwergewicht. Und wenn das ohrenbetäubende Dröhnen des Trans Am Limited Edition über die Autobahn rollt, sehen andere Fahrer seine goldenen Tattoos einfach nicht.

Der dritte Firebird ist ein sparsames Sportcoupé mit großer Heckklappe.

Aber hier endet der Spaß. 1982 stellte Pontiac den Firebird der dritten Generation vor. Seine stärkste Version, der Trans Am GTA, kam 1987 auf den Markt und behauptete, ein "sehr ernsthaftes Sportcoupé" zu sein. Aber der Zeitgeist ist ein anderer. An allen Seiten angebrachte Spoiler außer der Grundfarbe und das „schreiende Huhn“ auf der Frontabdeckung wurden tabu. America bekommt ein sparsames und praktisches Sportcoupé mit großer Heckklappe. Basismotor ist ein 2,5-Liter-Vierzylinder mit 90 PS Leistung, der einem 1,4 Tonnen schweren Auto phlegmatische Dynamik verleiht. Der stärkste V8 in der Trans-Am-Version begnügt sich mit nur 165 PS. Arbeitsvolumen fünf Liter.

Die Situation änderte sich 1988 mit dem Aufkommen von TPI-V8-Motoren (Tuned Ported Injection) mit einem Hubraum von fünf (305 ccm) und 5,7 Litern (350 ccm), deren Leistung 215 ccm erreichte. 225 h.p. Und da die V8-Versionen des Firebird der dritten Generation, selbst wenn sie voll ausgestattet sind, nicht mehr als 1,6 Tonnen wiegen, sind sie fast so schnell wieder auf dem richtigen Weg wie das erste Modell von 1967.

Pontiac Firebird Trans Am GTA ist ein Konkurrent von Porsche 928 und Toyota Above

Der Trans Am GTA der Spitzenklasse mit einem 1987-Liter-V1992, der von 5,7 bis 8 angeboten wurde, steht japanischen und deutschen Konkurrenten wie dem Toyota Supra oder dem Porsche 928 sehr nahe. Bei dieser Rivalität setzt er auf ein eng anliegendes Chassis. breite Reifen mit Größe 245, Sperrdifferential und Direktlenkung. Im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern schaltet das Modell die ersten beiden der vier Gänge seines Automatikgetriebes mit ziemlich scharfen Rucken. Und wenn Sie schnell auf der Autobahn fahren, verwandelt sich der Salon in eine Sauna.

Der Erbe, der 1993 debütierte und mit abgerundeten Kanten geformt ist, sieht selbstbewusster aus, wiegt aber wie ein Tier. Wir freuen uns, in einem der wirklich letzten Firebirds von 2002, der Collector Edition, Platz zu nehmen. Dank der schrägen Fenster und des aufgeweichten "Bio-Designs" wirkt der Innenraum nicht geräumiger als im Renault Clio. Das ist uns aber völlig egal – immerhin ist genug Platz für das rechte Bein. Bei 4500 U/min fängt der GTA zwar etwas an Leistung zu verlieren, ist aber genauso groß, aber schon bei 100 PS. Der stärkere Ram Air V8 zieht weiterhin gut durch und nimmt den Köder bis 6000 U/min auf.

Der neueste Pontiac Firebird geht wie ein Tier

Mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe sind 100-5,5 km/h in 260 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von über 7,4 km/h möglich – Werte, die keiner der legendären Vorgänger erreichen konnte, auch nicht der große XNUMX-Liter Motor. Auch das Handling ist recht ordentlich – trotz der Länge von knapp fünf Metern meistert der angenehm rundliche Amerikaner scharfe Kurven fast auf Italienisch. Was den beiden neuen Firebirds an Charisma und typisch amerikanischem Styling fehlt, machen sie auf der Rennstrecke durch überraschend gute Manieren wieder wett. Deshalb gilt die Anerkennung für alle vier Modelle: Ja! Sie haben wirklich für Aufsehen gesorgt!

Abschluss

Herausgeber Franc-Peter Hudek: Zuallererst ist es erstaunlich, wie GM es im Laufe der Jahre geschafft hat, die V8-Motoren wieder auf ihre vorherigen Leistungsniveaus zu bringen. Auch das starre Hinterachsfahrwerk ist seit der dritten Generation bemerkenswert wendig. Leider fehlt späteren Modellen der typisch amerikanische Look der Anfangsjahre, für den man heute viel mehr bezahlen muss.

Text: Frank-Peter Hudek

Foto: Arturo Rivas

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