Probefahrt Audi SQ7, Porsche Cayenne S Diesel: Waffenbrüder

Zwei Giganten mit monströsen V8-Dieselmotoren kollidieren miteinander

Es ist kein Geheimnis, dass der 4,2-Liter-Dieselmotor unter der Haube des Cayenne S Diesel mit 385 PS schnurrt. den Konstruktionstabellen der Ingenieure des Unternehmens entnommen. Audi. Eigentlich kein Problem für die Ingolstädter, die ihnen diese großzügig zur Verfügung gestellt haben. Vielleicht, weil sie bereits eine weitere mächtige Waffe in ihrem Arsenal haben – der im SQ7 verbaute neue Achtzylinder hat mehr Power (435 PS) als der kleinere Hubraum, der sich aus dem Einsatz von Hightech-Technologien wie einem elektrisch angetriebenen Kompressor ergibt (lt Audi Terminologie - EAV). Nach dem Ladeluftkühler verbaut, verdichtet er die Luft in den Einlasskanälen des Achtzylinders und fungiert als Puffer, bevor die großen kaskadierten Turbolader die Sache selbst in die Hand nehmen.

48-Volt-Bordnetz

Der EAV kann bis zu sieben Kilowatt Strom verbrauchen. Daher haben sich die Audi-Ingenieure für ein 48-Volt-Bordnetz entschieden, um den Strom für den Stromverbrauch zu reduzieren. Als Bonus bietet das System auch ein schnelles System zur aktiven Stabilisierung des Körpers mithilfe eines elektrisch angetriebenen Stabilisators.

Doch konzentrieren wir uns zunächst auf technische Erklärungen und beginnen mit dem Vergleich dieser extremen Vertreter der Diesel-Bruderschaft. Für den Anfang, Preise. Wir werden niemanden mit den großen Zahlen überraschen, die er in diesem wirklich luxuriösen Segment jongliert. Preislisten beginnen in Deutschland bei 90 Euro, bei Porsche liegt die Basis 2500 Euro darunter. Nicht dass drei Prozent in diesem Fall eine Rolle spielten.

Sie fragen sich vielleicht, warum in der Bestenliste im Kostenbereich zwei Modelle mit denselben Werten angezeigt werden. Die Erklärung ist sehr einfach: Wenn der Grundpreis zu wichtigen Zusatzausstattungen wie den beiden Testwagen wie größeren Reifen, adaptivem Chassis, bequemen Sitzen und mehr Leistungsbremsen addiert wird, schmilzt der Hauptpreisvorteil des Cayenne S Diesel gegenüber dem SQ7.

Leistungsstarker V8-Motor in Audi

Die meisten Kunden werden von solchen Preisschwankungen nicht allzu begeistert sein. Hier gelten noch die Gesetze der großen Zahl – nur der Statistik halber hat der in diesen Zeilen beschriebene Audi SQ7 beispielsweise eine Zusatzausstattung im Wert von 50 Euro. Mit einem Wort - fünfzigtausend Euro!

Bei diesem Preisniveau darf man von diesen Autos viel erwarten, nicht nur in Sachen Innenraumkomfort und Ausstattung, sondern auch in puncto Fahrdynamik. Kann jemand einem Achtzylinder mit 850 Nm Drehmoment überlegen sein? Die Antwort ist - vielleicht! Der Motor des SQ7 ist, gelinde gesagt, monströs, allmächtig! Alle Bemerkungen verschwinden, wenn der Strom dieser Maschine eingeschaltet wird, und der 2,5-Tonnen-SUV wird schnell vorwärts getragen. Das Gefühl ist hell und fremdartig, und obwohl der Porsche Cayenne S Diesel auch in dieser Hinsicht überragend ist, leistet er immer noch 50 PS. und 50 Nm weniger. Außerdem muss er satte 2000 U/min entwickeln, um maximale Traktion zu erreichen (die 900 Nm von Audi liegen dank E-Kompressor bei 1000 U/min an). Beim Beschleunigen auf 100 km/h hat Audi vier Zehntelsekunden Vorsprung, bis 140 km/h legt er nun um eine Sekunde zu. Auch die Beschleunigungszeit des SQ0,4 von 7 auf 80 km/h ist um 120 Sekunden besser, wenn das Gaspedal voll durchgetreten wird.

Dies sind jedoch nur Zahlen auf dem Bildschirm des Messsystems. Im wirklichen Leben fühlt sich das Fahren eines SQ7 und das Sitzen im Cayenne wie ein Zweiliter-Diesel-SUV an. Okay, das klingt vielleicht etwas übertrieben, aber Tatsache ist, dass es schwierig ist, genaue Epitheta oder Analogien für die kompromisslose, brutale Kraft zu finden, die zu Beginn der Drehzahlskala verfügbar ist.

Und beim Verbrauch bleibt der Audi-Motor trotz der unglaublichen Möglichkeiten bescheiden – sowohl der SQ7 als auch der Cayenne verbrauchen im Test durchschnittlich etwa zehn Liter Kraftstoff. Etwas mehr beim Betreten, etwas weniger beim vorsichtigen Umgang mit dem rechten Fuß. In den meisten Fällen sind die Kostenangaben vergleichbar: Der Porsche verbraucht trotz des geringeren Gewichts einige Hundert Milliliter mehr Kraftstoff.

Der Cayenne hat dynamischere und schneidigere Proportionen, aber das fällt beim Fahren kaum auf. Nicht weil er schwerer ist, sondern weil er, wie bereits erwähnt, weniger wiegt, sondern weil sich das Audi-Modell subjektiv leicht anfühlt. Seine 157 Kilogramm mehr werden dynamisch durch das sogenannte Advanced-Paket kompensiert, das eine Wankstabilisierung, ein Sportdifferenzial mit variabler Momentenverteilung auf die Hinterräder und eine Allradlenkung umfasst. Dass der Cayenne nicht viel schlechter abschneidet, liegt am PASM-System mit nivellierender Luftfederung. Letzteres verschafft ihm komfortablere Bewegungen, und nur bei Volllast wird das Passieren von Unebenheiten etwas nicht überzeugend. Der Cayenne bremst sicherlich besser, besonders bei hohen Geschwindigkeiten. Es hat auch eine reaktionsschnellere Lenkung und mehr Fahrspaß. Und durch das Abschalten des Regelsystems ermöglicht es sogar eine kontrollierte Versorgung des Hecks. Audi ist etwas solider, umweltfreundlicher, aber gleichzeitig neutraler in seinem Verhalten. Das alles ändert jedoch nichts daran, dass der Konkurrent aus Ingolstadt in dieser Auseinandersetzung der Konzernbrüder gewinnt. Das Schicksal bringt Porsche auf den zweiten Platz – ein ehrenvoller Abstand zum SQ7.

Text: Heinrich Lingner

Foto: Arturo Rivas

Auswertung

1. Audi – 453 Punkten

Infolgedessen gewann das Duell der Brüder im Konzern Audi dank des größeren Raums, eines einzigartigen Motors und Chassis mit aktiver Stabilisierung.

2. Porsche – 428 Punkten

Mit seinem ausgewogenen Fahrwerk, der präzisen Lenkung und den hervorragenden Bremsen motiviert der Cayenne den sportlichen Fahrer, dem der große Platz egal ist.

technische Daten

1 Audi	2. Porsche
Arbeitsvolumen	3956 cm³	4134 cm³
Macht	320 kW (435 PS) bei 3750 U / min	283 kW (385 PS) bei 3750 U / min
Maximum Drehmoment	900 Nm bei 1000 U / min	850 Nm bei 2000 U / min
Beschleunigung 0-100 km / h	4,9 mit	5,3 mit
Bremswege mit einer Geschwindigkeit von 100 km / h	35,5 m	35,1 m
Höchstgeschwindigkeit	250 km / h	252 km / h
Durchschnittlicher Verbrauch Kraftstoff im Test	10,6 l / 100 km	10,7 l / 100 km
Grundpreis	184 011 levov	176 420 levov