Testfahrt Audi RS3: Erste Kilometer mit neuer 5-Zylinder-Rakete
Probefahrt

Testfahrt Audi RS3: Erste Kilometer mit neuer 5-Zylinder-Rakete

Testfahrt Audi RS3: Erste Kilometer mit neuer 5-Zylinder-Rakete

Aktuelle Testtouren mit der neuen Rakete Nürburgring-Nordschleife

Für Stefan Ryle, Entwicklungsleiter der Quattro GmbH Audi, ist der Job durchaus nachvollziehbar. „Anfangs mit dem ersten Audi RS3 wollten wir zunächst 2500 Einheiten verkaufen, am Ende haben wir 5400 verkauft.“ Daher wird die Frage nach dem Erben gar nicht gestellt, denn die blitzschnelle Antwort wird unweigerlich "ja" lauten.

Ryle sitzt auf dem Pilotensitz im getarnten Prototyp und lädt mich ein, mich neben ihn zu setzen. Der Nebel über dem Nürburgring hat sich gerade nach einem starken Regen verzogen. In der Tat schlechte Bedingungen, aber vielleicht für eine leistungsstarke 360 ​​PS. Kompaktwagen mit Allradantrieb, dies ist die beste Zeit zum Testen. Beim Starten des Motors wird deutlich, dass der neue Audi RS3 wieder von einem turbogeladenen Fünfzylindermotor angetrieben wird. Eine weitere Antwort von Ryle, noch bevor ihm die Frage gestellt wurde: "Natürlich bietet der Fünfzylindermotor zusammen mit der Gangreserve ein unvergleichlich emotionaleres Erlebnis."

Audi RS3 mit 2,5-Liter-5-Zylinder-Motor

„Bei der neuen A3-Generation konnten wir die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse um rund zwei Prozent optimieren“, sagt Ryle und gibt am Ausgang einer engen Rechtskurve direkt vor der Tribüne Gas. Mercedes. Wie zu erwarten, treibt der 2,5-Liter-Fünfzylinder-Motor des neuen Audi RS3 alle vier Räder an. Die Kraftverteilung erfolgt über eine Lamellenkupplung der fünften Generation, die wiederum ein schnelleres Ansprechverhalten und eine präzisere Drehmomentsteuerung bietet. Der Motor beschleunigt den Kleinwagen rasant, über 4000 U/min verstärkt er sein markantes Fünfzylinder-Klangtimbre, doch diese Ausdrucksstärke hat ihren Preis. „Nicht jeder Kunde braucht unbedingt sportliches Dröhnen, deshalb bieten wir optional eine Sportauspuffanlage an“, so Ryle.

Die Optionsliste umfasst auch Sitze, Keramikbremsen und breitere Vorderreifen (255/35). Zu unserer Überraschung entschied sich die Quattro GmbH trotz besserer Gewichtsverteilung als beim Vorgänger für eine eher unerwartete Reifenkombination. „Das sorgt noch einmal für mehr Dynamik und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten“, erklärt Ryle, der mit wenig Gas durch die Dunlop-Kurve fährt, früh beschleunigt und Schumachers S-Temperament durchpfeift. Der TFSI erreichte die 7000er-Grenze, bevor das Doppelkupplungsgetriebe den Schaltbefehl erhielt.

Neuer Audi RS3 55 kg leichter

Bei Nässe untersteuert der RS3 deutlich – bestückt ist der Testwagen mit serienmäßigen Rädern der Dimension 235/35 R 19. Ryle demonstriert kurz an einem Fahrrad, wie dieses Verhalten das Ansprechverhalten nach wechselnder Natürlichkeit zumindest abmildern kann. Wenig später kämpfte auch Frank Stipler auf der rutschigen Strecke, bremste nur in der Aremberg-Kurve und ging etwas weiter nach innen, wo der Grip etwas besser ist. „Auch bei diesen widrigen Bedingungen garantiert der Audi RS3 ein absolut sicheres Fahrverhalten auf der Straße und lässt Sie gleichzeitig schneller vorankommen“, sagte er. Stipler redet nicht gerne, gewinnt aber lieber die 24 Stunden auf dem Nürburgring oder die komplette VLN-Saison und gibt Vollgas. Der staatlich geprüfte Mechaniker und Maschinenbauingenieur hat den RS3 zusammen mit seinem Engagement als Fahrer und Testfahrer für Audi bereits rund 8000 Testkilometer auf der Nordschleife gefahren.

Das neue Modell ist rund 55 kg leichter als sein Vorgänger und gleichzeitig das leistungsstärkste in seinem Segment. Die genaue Leistung von Audi wurde noch nicht bekannt gegeben, aber bisher sieht es nach 400 PS aus. wird nicht erreicht. Die Leistungssteigerung (der erste RS3 hatte 340 PS) wurde hauptsächlich durch Änderungen am Ansaugkrümmer sowie einem größeren Ladeluftkühler und einem modifizierten Turbolader erreicht, der einen guten Kompromiss zwischen schnellem Ansprechverhalten und maximalem Stromverbrauch bietet. Um den Audi RS3 zuverlässig genug anzuhalten, ist er serienmäßig mit Achtkolben-Vorderradbremssätteln ausgestattet. Stipler hat gerade bewiesen, dass das System nach dem Schneiden eines Schnitts mit dem RS3 vor einem steilen Abschnitt funktioniert, um einen möglichst genauen Schnitt zu erzielen. Der Regen verstärkte sich, aber dies verlangsamte unseren Piloten nicht sehr.

Der Audi RS3 befindet sich noch in der letzten Testphase, bei diesen horrend schlechten Bedingungen spricht niemand über Rundenzeiten. Doch je näher die Weltpremiere rückt, desto häufiger kommen solche Fragen auf – schließlich hat Seat bereits ernsthafte Anfragen, diese Strecke mit seinem Leon Cupra zu bereisen. Voraussetzung dafür ist allerdings eines: eine trockene Strecke.

Text: Jens Drale

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