Probefahrt Audi A8 3.0 TDI, BMW 730d, Mercedes S 320 CDI: Klassenkampf
Probefahrt

Probefahrt Audi A8 3.0 TDI, BMW 730d, Mercedes S 320 CDI: Klassenkampf

Probefahrt Audi A8 3.0 TDI, BMW 730d, Mercedes S 320 CDI: Klassenkampf

Werden wir in der Lage sein, maximalen Fahrspaß zu erleben, ohne durch Kraftstoffkosten beeinträchtigt zu werden? Ein Versuch, diese Kombination zu erreichen, bringt den neuen BMW 730d in Konkurrenz zum Audi A8 3.0 TDI und Mercedes S 320 CDI, jetzt in der Blue Efficiency-Version.

Lassen wir unserer Fantasie zumindest theoretisch freien Lauf – trotz Rezessionsprognosen, Krisengefühl und Sparrhetorik. Stellen wir uns vor, wir hätten das Einkommen eines hochrangigen europäischen Bürokraten und könnten zwischen drei Luxusautos wählen – einem Audi A8, einem BMW „Week“ und einer Mercedes S-Klasse in ihren jeweiligen Basis-Dieselversionen.

Diese Modelle kombinieren ein beneidenswertes Drehmoment mit einem bescheidenen Kraftstoffverbrauch – jeder benötigt im Durchschnitt weniger als zehn Liter auf 100 Kilometer. Erstmals geht der S 320 CDI Blue Efficiency ins Rennen – er ist laut seinen Machern besonders umweltfreundlich und damit gesellschaftsfähig.

Schau was ich gekauft habe!

Ist es sozial akzeptabel? Hier müssen wir lächeln, wenn wir uns den neuen BMW 730d ansehen und die erste Frontalkollision mit den dramatisch vergrößerten „Nieren“ des Frontgrills erleben. In der "Woche" ist es Standard, sozusagen Aufmerksamkeit zu erregen. Potenzielle Eigentümer sollten in der Lage sein, im Zentrum bewundernder, neidischer oder sogar geradezu missbilligender Blicke zu leben.

Auch im Inneren der „Woche“ herrscht die Atmosphäre prunkvollen Reichtums. Das Armaturenbrett beeindruckt mit einer Sammlung schöner Knöpfe, dekorativer Armbänder und Holzoberflächen. Im Gegensatz zum futuristischen Befehlssystem des Vorgängers ist hier jedoch die Ergonomie vereinfacht. Die BMW Ingenieure sind zwei Schritte zurück von der Zukunft in die Vergangenheit gegangen – und damit der Konkurrenz voraus. Der Getriebesteuerhebel sitzt nicht mehr am Lenkrad, sondern wieder im Mitteltunnel. Schließlich bietet das iDrive-System eine schnelle Funktionssteuerungslogik. Und die Sitze können eingestellt werden, ohne das Handbuch (das jetzt elektronisch ist) um Rat zu fragen.

Nur für Kenner

Bei Mercedes ist vieles selbstverständlich. Hier erfordert das Einstellen der Klimaanlage (per Regler und Bildschirm) allerdings noch echten Entdeckergeist vom Besitzer, und das Finden und Speichern von Sendern im Radio ist wie das Hantieren mit einem alten Röhrenreceiver. In der S-Klasse sucht man vergeblich nach der Prahlerei eines Parvenyushko - vor einem so dezenten, zurückhaltend dekorierten Armaturenbrett würde sich ein erblicher Vertreter einer wohlhabenden Klasse am wohlsten fühlen. Vielleicht sieht deshalb der TFT-Bildschirm mit den elektronischen Abbildungen der Steuergeräte hier wie ein Fremdkörper aus.

Der dezente, aber unverwechselbare Markengrill mit horizontalen Lamellen weht souverän in den Fahrtwind, und der Mercedes-Stern dient als universeller Bezugspunkt – sowohl in Bezug auf die Frontmaße als auch als Symbol für ein bestimmtes Image. Besser wäre es allerdings, wenn die Designer der S-Klasse auf die ausladenden Kotflügel verzichten würden – die würden bestenfalls zur AMG-Version passen.

Übermütiger junger Mann

Auch das Gesicht des Audi A8 3.0 TDI mit seinem bedrohlich aufgerissenen Mund wirkt hemmungslos. Die klaren Linien dieses Autos machen es jedoch für immer jung. Schon vor dem für 2009 erwarteten Modellwechsel ist der A8 dabei, ein Klassiker zu werden – mit einem zeitlos eleganten Interieur, das auf schlechten Straßen noch ein wenig quietscht und weniger Charakter erzeugt. S-Klasse-Feeling eines großzügigen Innenraums. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass Audi nur 485kg tragen darf; vier große Passagiere mit viel Gepäck würden den GXNUMX wohl schwer machen.

Heute ist der große Audi nicht mehr auf dem neuesten Stand, wie seine Steuerung zeigt. Sie lesen sich zwar gut, sind aber nicht so vielseitig wie bei BMW- und Mercedes-Modellen. Darüber hinaus fehlen selbst in der Liste der zusätzlichen Optionen technische Innovationen wie die automatische Schwungkompensation und ein automatisches Fernlicht-Ein / Aus-Gerät. Zu den zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen gehören keine Nachtsichtbrillen oder Notlaufreifen. Dies ist der Grund, warum die S-Klasse und die Woche dem Audi in Karosserie und Sicherheit insgesamt voraus sind.

Machtdisziplinen

Alles in allem ist der A8 eine Limousine der alten Schule. Erwarten Sie hier keinen (optional) von BMW angebotenen Internetzugang - alles dreht sich um eine sehr dynamische Bewegung von einem Ort zum anderen. Audi seinerseits lockt Käufer mit seinem Feature - einem seriellen Doppelgetriebe. Dieser Vorteil verleiht dem A8 nach wie vor ein souveränes Fahrverhalten, ohne in der kalten Jahreszeit wertvolle Traktion zu verlieren. Wenn der Fahrer jedoch versucht ist, die Querdynamik auf einem Traktionspflaster zu testen, sollte er es nicht mit engen Kurven übertreiben – sonst vergrößert Audi willkürlich den vom Piloten eingestellten Radius und zeigt eine Tendenz zum Untersteuern. Bei solchen Übungen bewegt sich die Lenkung wie in dickflüssiges Öl getaucht, und stärkere pralle Wellen auf der Straße sorgen für spürbare Erschütterungen.

Im Vergleich zum Auto aus Ingolstadt fängt das andere bayerische Auto die Kurven des hügeligen Geländes präzise und dynamisch ein. Man erlebt sofort ein Gefühl der Erdung und untrennbaren Verbundenheit mit der Straße und nimmt das „Wochen“-Auto als deutlich kleineres Auto wahr als die S-Klasse. Dank der adaptiven Dämpfer fährt das Mercedes-Modell zwar nahezu gleich schnell durch die Kurven, wird aber dem Motto "Don't worry, we're not racing" gerecht. Natürlich wird der hoch motivierte BMW mit diesen Rahmenbedingungen fahrdynamisch führend – und das mit deutlichem Vorsprung.

"Die Woche" zeigt jedoch, dass das Lenksystem auch übermäßig motiviert sein kann. Beim Fahren auf der Autobahn werden selbst kleinste Details der Fahrbahn auf das Lenkrad übertragen. Die Federung verhält sich ähnlich, was dazu führt, dass das Auto auf raueren Unebenheiten abprallt und an den Seitengelenken wackelt, insbesondere wenn sie enger sind. Dies ist auch im Komfortmodus der dreistufigen Stoßdämpfer möglich. Mit der Gelassenheit eines Luxusliners überwindet der 730d nur die langen Wellen auf der Straße. In einem Audi können die Fahrgäste nie die angenehmen Umarmungen genießen, die sie von einem Auto dieser Klasse erwarten würden.

In einem direkten Kampf

Komfort-Benchmark ist auch in diesem Test die S-Klasse – man muss nur von den spärlich gepolsterten Audi-Sitzen auf die flauschigen Mercedes-Sitze wechseln, um sich selbst zu überzeugen. Nur hier können Sie bei hohen Geschwindigkeiten von Glenn Gould gespielte Bach-Stücke genießen, ohne von störenden Geräuschen abgelenkt zu werden.

In puncto Komfort musste sich der 730d zurückziehen, gewann dann aber mit seinem überlegenen Sechszylinder-Dieselmotor wieder an Boden. Im Wettlauf um die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs gewinnt BMW EfficientDynamics, wenn auch mit geringem Vorsprung, gegen Blue Efficiency, die New Economy-Strategie von Mercedes in der Basisdieselversion der S-Klasse. Im letzteren Fall funktioniert die Servopumpe nur, wenn der Fahrer das Lenkrad dreht, und bei Ampeln schaltet das Siebengang-Automatikgetriebe S 320 CDI automatisch in die Position N, um Verluste im hydraulischen Wechselrichter zu begrenzen. Dies betrifft jedoch nur die Stadt und Staus, bringt jedoch keine Vorteile für den Messwert im Test.

Auf der anderen Seite finden Sie einen gewissen Nachteil in Bezug auf den Komfort. Wenn Sie an einer grünen Ampel schnell auf das Gaspedal treten, wird der Fahrmodus leicht ruckeln. In der restlichen Zeit läuft das Mercedes-Getriebe jedoch sehr leise und ermöglicht es dem Fahrer, die Drehmomentwelle zu bewältigen, während das automatische Herunterschalten des BMW ziemlich schnell erfolgt, wenn mehr Leistung benötigt wird.

Was ist mit Audi? Sein Rohdiesel scheint aus einer vergangenen Zeit zu stammen – so schaut der A8 3.0 TDI dem Match zwischen dem 730d und dem S 320 CDI durch den Stadionzaun zu. Als günstigstes Auto im Test gewann es nur im Kostenteil und landete auf dem letzten Platz. Dass der „Week“ mit seinem komplett neuen Design diesen Vergleich gewinnt, ist kaum verwunderlich – verwunderlich, dass ihm die drei Jahre alte S-Klasse dank außergewöhnlichem Komfort auf den Fersen ist.

Es stellt sich heraus, dass selbst wenn Sie das Geld und den Wunsch haben, ein Luxusauto zu kaufen, die Wahl schwierig sein wird.

Text: Markus Peters

Foto: Hans-Dieter Zeifert

Auswertung

1. BMW 730d - 518 Punkte

Ein kraftvoller und sparsamer Diesel mit hervorragenden Manieren kompensiert die Leistung des Fahrwerks, die definitiv vom Wunsch nach Dynamik dominiert wird. Die Arbeit mit i-Drive verwirrt niemanden mehr.

2. Mercedes S 320 CDI - 512 Punkte

Niemand kümmert sich so gut um seine Passagiere – die S-Klasse ist immer noch ein Symbol für größtmöglichen Komfort, weniger für Fahrdynamik. Blue Efficiency hat nicht den Preisvorteil, den ein unvermeidlicher Gewinn sonst hätte.

3. Audi A8 3.0 TDI Quattro – 475 Punkte

Der A8 ist nicht mehr in seiner Blüte und kann für den Komfort der Federung, des Sitzes, des Antriebsstrangs und der Ergonomie gesehen werden. Das Auto bleibt bei der Sicherheitsausrüstung weit zurück und verdient Punkte allein für seinen Preis und minimale Wartungskosten.

technische Daten

1. BMW 730d - 518 Punkte2. Mercedes S 320 CDI - 512 Punkte3. Audi A8 3.0 TDI Quattro – 475 Punkte
Arbeitsvolumen---
Macht245 k. Von. bei 4000 U / min235 k. Von. bei 3600 U / min233 k. Von. bei 4000 U / min
Maximum

Drehmoment

---
Beschleunigung

0-100 km / h

7,4 mit7,8 mit7,7 mit
Bremswege

mit einer Geschwindigkeit von 100 km / h

38 m39 m39 m
Höchstgeschwindigkeit245 km / h250 km / h243 km / h
Durchschnittlicher Verbrauch

Kraftstoff im Test

9,3 l9,6 l9,9 l
Grundpreis148 800 levov148 420 levov134 230 levov

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