Probefahrt Audi A7 50 TDI quattro: Express in die Zukunft
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Probefahrt Audi A7 50 TDI quattro: Express in die Zukunft

Probefahrt Audi A7 50 TDI quattro: Express in die Zukunft

Test der neuen Generation eines Elite-Modells aus Ingolstadt

Der Vorgänger gilt noch immer als eines der schönsten Audi-Modelle, und der A7 Sportback der neuen Generation erweitert das Angebot um eine noch beeindruckendere Palette moderner Technologien.

Tatsächlich haben wir bei der ersten Begegnung mit der Neuauflage des A7 das Gefühl, unseren guten alten Freund, wenn auch etwas verändert, vor uns zu haben. Ja, jetzt ist der Kühlergrill dominanter, und die scharfen Ecken und Kanten im Design sind schärfer, aber die Silhouette des eleganten viertürigen Coupés bleibt fast hundertprozentig erhalten. Was nicht als Manko gelten sollte – im Gegenteil, denn der A7 ist mit vier Emblemringen eines der elegantesten Modelle der Marke und seine neue Generation wirkt noch edler als sein Vorgänger.

Die Ähnlichkeit mit dem Vorgängermodell verschwindet jedoch, sobald Sie sich ans Steuer setzen. Anstelle von klassischen Tasten, Schaltern und analogen Geräten sind wir von vielen Bildschirmen umgeben, von denen einige berührungsempfindlich und taktil sind. Die wichtigsten Fahrdaten werden über das Head-up-Display direkt im Sichtfeld des Fahrers auf die Windschutzscheibe projiziert. Selbst ein bekanntes Element wie das Lichtsteuergerät wurde durch einen kleinen Touchscreen ersetzt. Audi strebt eine vollständige Digitalisierung an.

Dank hochwertiger und kontraststarker Displays, die nahezu verzögerungsfrei reagieren, erhält das Interieur einen besonderen futuristischen Charme. Die Wahrheit ist jedoch, dass die Arbeit mit den meisten Funktionen gewöhnungsbedürftig und ablenkend ist. Nehmen wir zum Beispiel die Steuerung des Head-up-Displays: Um seine Helligkeit zu ändern, müssen Sie zuerst in das Hauptmenü gehen, dann in das Untermenü "Einstellungen", dann den Befehl "Zurück", dann "Blinker" usw. geben - dann gelangen Sie zum "Head-up-Display". Hier müssen Sie nach unten scrollen, bis Sie zur Option zur Helligkeitseinstellung gelangen, und so oft wie nötig Plus drücken, um die gewünschte Helligkeit zu erreichen. Die Menüs sind jedoch logisch genug, und die meisten von ihnen lassen sich relativ einfach mit Sprachbefehlen steuern.

Zum Glück mindestens ein Drei-Liter-TDI mit 286 PS. Beginnt mit einer Taste, nicht mit einem Sprachbefehl oder dem Durchsuchen eines Menüs. Bewegen Sie den Joystick, um das Getriebe auf D zu stellen und zu starten. Der A7 Sportback beeindruckt auf den ersten Metern durch einen extrem hohen Federungskomfort und Schalldämmung. Luftfederung und doppelte akustische Verglasung bringen Sie praktisch von der Außenwelt weg, und der A7 behält auch auf unebenen Straßen einwandfreie Manieren bei.

Ausrollen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160

Noch leiser wird der Innenraum, wenn der Motor bei Fahrten ohne Zugkraft bis 160 km/h automatisch abgeschaltet wird, was sich positiv auf den Verbrauch auswirkt – im Test vor dem Hintergrund guten Temperaments sehr dezent, wenn auch nicht sensationell. Mit einem maximalen Drehmoment von 8,3 Nm auf seinem V100 beschleunigt das große viertürige Coupé mühelos von 620 auf 6 Sekunden. Beim starken Anfahren und Beschleunigen braucht der TDI allerdings eine Sekunde Bedenkzeit, bevor er ihn einsetzt. deinen vollen Schub. Trotz vorhandenem 5,6-Volt-Bordnetz setzt Audi hier nicht wie beim SQ0 auf einen schnell schaltenden E-Kompressor. Dank eines innovativen Allradantriebssystems schießt die fast fünf Meter lange Maschine auch in engen und engen Kurven erstaunlich geschickt, praktisch ohne Seitenneigung. Allerdings gibt es in dieser Kategorie Autos, die deutlich einfacher und direkter zu fahren sind. Und das sollte niemanden überraschen, denn bei der Gewichtsmessung des A100 wurden stolze 48 Kilogramm berücksichtigt, was seinen eher souverän-komfortablen als sportlichen Charakter bestimmt.

FAZIT

+ Hervorragende Schalldämmung, sehr guter Fahrkomfort, Hochleistungsdieselmotor, viel Innenraum, bequeme Sitze, viele Hilfssysteme, reichhaltige Konnektivität, leistungsstarke Bremsen

– Spürbares Denken beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen, sehr schwer, Motor bei Volllast etwas laut, Funktionskontrolle erfordert volle Konzentration, hohe Kosten

Text: Dirk Gulde

Foto: Achim Hartmann

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