Probefahrt Audi A6: Anlass zum Nachdenken
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Probefahrt Audi A6: Anlass zum Nachdenken

Probefahrt Audi A6: Anlass zum Nachdenken

Der Audi A6 wurde bald aufgewertet. Während die Designänderungen bescheiden erscheinen, sind die technischen Neuerungen viel größer. Allen voran der neue Sechszylinder-Benzinmotor mit Zwangsaufladung über einen mechanischen Kompressor.

Hinter dem Buchstaben „T“ in der Bezeichnung der Audi-Modelle steckt Zwangsbefüllung – so steht es in den Presseinformationen, die das Unternehmen anlässlich der Vorstellung der aktualisierten Version des A6 verteilte. Bis vor kurzem stand „T“ für „Turbo“, doch beim stärksten Sechszylindermotor für dieses Modell ist dies nicht mehr der Fall.

Das Unternehmen wollte den "K" eindeutig nicht verwenden, obwohl der neue V6 einen mechanischen Kompressor unter der Haube hat. Für Audi bedeutet der Wechsel von einem turbogeladenen Kompressor zu einem mechanischen Kompressor eine Neudefinition der Verwendung bisher nicht verwendeter Geräte (mit Ausnahme von Silver Arrow-Rennmotoren).

K als Kompressor

Wer die Exzellenz der Turbomotoren von Audi kennt, wird über diesen Schritt staunen. Natürlich hat ein mechanischer Kompressor, der von einem Kurbelwellenriemen angetrieben wird, den wichtigen Vorteil, dass er mit konstanter Drehzahl läuft und nicht langsam reagiert, weil die Abgase unter Druck gesetzt werden müssen, wie bei einem Turbolader.

Der neue Audi Motor hat einen 90-Grad-Zylinderwinkel, der viel Platz schafft. In diesem Raum ist der Roots-Kompressor untergebracht, in dem sich zwei Vierkanal-Spiralkolben in entgegengesetzte Richtungen drehen und so die Ansaugluft mit einem maximalen Druck von 0,8 bar pumpen. Die komprimierte und erwärmte Luft strömt auch durch zwei Ladeluftkühler.

Laut Audi haben umfangreiche Tests die Überlegenheit der mechanischen Kompression gegenüber der Turboaufladung hinsichtlich des Ansprechens des Motors auf das Gaspedal bewiesen. Der erste Straßentest mit dem neuen A6 3,0 TFSI zeigt, dass in beiden Punkten kein Raum für Kritik besteht. Motorleistung 290 PS Das Dorf hat ein Liter-Fassungsvermögen von fast 100 PS, bietet eine beeindruckende Beschleunigung aus dem Stand und verhält sich selbst bei Gaszufuhr mit mittlerer Drehzahl so, wie wir es nur von atmosphärischen Einheiten mit großem Hubraum erwarten.

Mechanische Kompressoren haben jedoch einen Nachteil: Sie sind viel lauter als Turbinen. Deshalb haben die Audi-Designer zahlreiche Schallschutzmaßnahmen vorgenommen, damit nur der tiefe Sound des Sechszylinders in den Innenraum dringt. Das spezifische Geräusch des Kompressors breitet sich irgendwo weit im Raum aus und hinterlässt keinen Eindruck.

V8 gegen V6

Nun ja, V8-Aggregate laufen zweifelsohne noch runder und gleichmäßiger, weshalb Audi auch weiterhin im A6-Programm und bei 4,2-Liter-Modellen vertreten ist. Allerdings ist der Unterschied zum V6 schon so gering, dass Käufer ernsthaft überlegen dürften, ob es Sinn macht, in eine teurere Achtzylinder-Version zu investieren. Beim maximalen Drehmoment – ​​440 Nm beim V8 und 420 Nm beim V6 – sind beide Motoren nahezu identisch. Auch die deutlich höhere Leistung des Achtzylinders (350 gegenüber 290 PS) bringt ihm keinen ernsthaften Vorteil, denn aufgrund der längeren 4,2 FSI-Getriebeübersetzungen ist die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h bei beiden Modellen völlig identisch – 5,9 Sekunden. Bei der Höchstgeschwindigkeit, die bei beiden Autos elektronisch auf 250 km/h abgeregelt ist, gibt es keinen Unterschied, allerdings zeigt der Sechszylinder deutlich bessere Verbrauchswerte – im kombinierten ECE-Messzyklus begnügt er sich mit 9,5 l/100 km 4,2, 10,2 FSI benötigt für die gleiche Strecke durchschnittlich XNUMX Liter.

Beide Einheiten sind serienmäßig mit dem quattro-Doppelgetriebesystem (das 40% des Schubes auf die Vorder- und 60% auf die Hinterräder verteilt) sowie einem ebenfalls in einigen Details modifizierten Sechsgang-Automatikgetriebe ausgestattet. Im Ruhezustand trennt eine separate Kupplung das Getriebe vom Motor, und ein spezielles Torsionsdämpfungssystem ermöglicht es Ihnen, mit einem blockierten Wandler in einem größeren Drehzahlbereich zu fahren.

Diese technischen Änderungen sind nur ein kleiner Teil der Maßnahmen zur Verbrauchs- und CO2-Reduzierung, die für die neue A6-Motorenpalette üblich sind. Sparrekord dürfte das neue 2,0 TDIe-Aggregat werden. Ein Vierzylinder-Dieselmotor ist zwar schwächer als ein herkömmlicher Zweiliter-TDI, aber er ist mit einem Generator ausgestattet, der segelt und bremst, sowie einer Lenkhilfepumpe, die nicht ständig arbeitet, sondern vom Strombedarf abhängt. .

Diese Details, kombiniert mit einer unteren Zwei-Zentimeter-Federung, zusätzlichen aerodynamischen Änderungen und längeren fünften und sechsten Gängen, ergeben einen äußerst beeindruckenden Kraftstoffverbrauch von 5,3 l / 100 km.

Lek Make-up

Kombiniert wurden die diversen technischen Änderungen, die beim A6 vorgenommen wurden, mit einem „Facelift“, das eigentlich nur in Anführungszeichen erwähnt zu werden verdient. Es wäre viel richtiger, von leichtem Pulver zu sprechen. Jetzt ist der markentypische Kühlergrill mit Hochglanzlack überzogen, auf beiden Seiten des Autos finden wir einen dünnen Aluminiumstreifen, an der Front gibt es neu gestaltete Luftöffnungen, und am Heck gibt es breitere Leuchten und eine ausgeprägtere Motorhaubenkante. auf dem Stamm.

Die inneren Veränderungen sind auch recht bescheiden. Die weichere Polsterung im Fond sollte den Komfort verbessern, und die kreisförmigen Zifferblattgrafiken vor dem Fahrer wurden jetzt neu gestaltet.

Und da Autos heutzutage elektronisch am schnellsten altern, wurde sogar das MMI-System neu gestaltet. Die Lenkung ist weitgehend unverändert geblieben, aber der Fahrer sieht jetzt bessere Karten des Navigationssystems. Die Top-Version von MMI Plus verfügt über einen eingebauten Joystick im Drehknopf, mit dem das Ziel sehr einfach auf dem Bildschirm gefunden werden kann. Das System zeigt sogar interessante Objekte aus touristischer Sicht in einem dreidimensionalen Bild. Ihre Präsentation ist so realistisch, dass sich sogar die Frage stellt, ob sie die Reise retten sollten, um Kraftstoff zu sparen und die globale Erwärmung zu verhindern.

Die Zahl der gegen Aufpreis angebotenen Geräte hat sich nochmals erhöht. Fast alles, was es auf dem Markt gibt, findet sich mittlerweile im A6 wieder. Dazu gehören eine automatische Abblend-/Fernlichtumschaltung und ein Spurwechselwarner mit Leuchten in den Außenspiegeln. Auf Wunsch kann dieses System durch den Lane Assist ergänzt werden, einen Assistenten, der das Lenkrad vibriert, um zu warnen, wenn der Fahrer markierte Linien überfährt, ohne zu blinken. Das i-Tüpfelchen sind drei verschiedene Parkassistenten.

Auch wenn diese Add-Ons nicht geordert werden, bekommen A6-Käufer ein qualitativ sehr hochwertiges und fein abgestimmtes Auto, das wenig Raum für Kritik lässt – selbst in Bezug auf den unveränderten Grundpreis.

Text: Getz Layrer

Foto: Ahim Hartman

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