Probefahrt Audi A6 50 TDI: Herr der Ringe
Probefahrt

Probefahrt Audi A6 50 TDI: Herr der Ringe

Probefahrt Audi A6 50 TDI: Herr der Ringe

Test der Neuauflage des prestigeträchtigen Modells aus dem oberen Segment der Mittelklasse

Der lang erwartete Nachfolger des oberen Mittelklasse-Modells ist bereits auf dem Markt und verspricht, nicht nur Hightech, sondern auch deutlich umweltfreundlicher als sein Vorgänger zu sein. Es ist Zeit, ein vollständiges Motor- und Sporttestprogramm durchzuführen.

Wir haben die Höhe der schädlichen Emissionen selbst gemessen

Nach zahlreichen Abgasskandalen für eine Reihe von Serienautos, darunter auch die Vorgängerversion des Audi A6, bei der die Emissionen je nach AdBlue-Ladestand variieren, haben wir es uns bei auto motor und sport zur Aufgabe gemacht, die Versprechen der Hersteller regelmäßig zu überprüfen . Beim Test der neuen A6-Generation in Zusammenarbeit mit unseren Partnern von Emissions Analytics haben wir dafür eine ordentliche Ausrüstung ins Auto geladen (siehe Foto) und über 100 Kilometer der Standardstrecke für sparsames Motorradfahren und Sport zurückgelegt. Die Strecke umfasst sowohl den Stadtverkehr in Stuttgart als auch Vorortkreuzungen, teilweise entlang der Autobahn. Beim ersten Überqueren der Strecke war der AdBlue-Tank voll. Ergebnis: Der A6 meldete Emissionen von 36 Milligramm Stickoxiden pro Kilometer, deutlich unter der Euro-168d-Temp-Toleranz von 6 mg/km. In der zweiten Runde haben wir den 22-Liter-AdBlue-Tank entleert und nur zwei Liter Flüssigkeit abgelassen. Die A6 musste dann wieder der gleichen Standardroute folgen. Diesmal war das Ergebnis 42 mg / km. Dieser Wert liegt innerhalb der normalen Abweichung einer solchen Messung unter realen Bedingungen, so dass es diesmal keine Manipulationen am Fahrzeug geben kann.

In den letzten Jahren war das Vertrauen in die Autohersteller in Bezug auf Emissionsfragen geringer denn je. Grund genug zu glauben, dass man besser selbst prüfen sollte, wie wahr die Versprechungen der Unternehmen sind. Dasselbe haben wir mit dem Test-Audi A6 gemacht, der mit einem Dreiliter-TDI-Motor ausgestattet ist. Und ja, da das Thema Diesel mittlerweile sehr sensibel ist, sind wir sehr vorsichtig damit umgegangen. Gemeinsam mit unseren Partnern von Emissions Analytics haben wir detailliert gemessen, ob der moderne V6 tatsächlich die Euro 6d-Temp-Norm erfüllt (siehe Seite ?? - die erste der ersten Entscheidungen). Lassen Sie mich ganz kurz zusammenfassen: Bei den Messungen sollten keine Tricks seitens des Herstellers erlaubt sein. Natürlich gilt nicht nur beim Schadstoffausstoß, sondern auch beim Spritverbrauch die gute alte Maxime: Inspektion ist das höchste Vertrauen. Um den Kraftstoffverbrauch eines Autos unter realen Bedingungen zu messen, durchlaufen wir traditionell drei verschiedene Standardrouten. Wo zwei davon zweimal bestehen – für maximale Zuverlässigkeit der erreichten Werte. Am Ende des Tests mittelte unser Kollege Otto Roop die Ergebnisse: Der Durchschnittsverbrauch des A6 50 TDI in unserem Test beträgt exakt 7,8 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer. Weitere Informationen zum Kraftstoffverbrauch finden Sie in der Tabelle auf Seite ??.

Vibrationswarnung im Gaspedal

Für den Vorgänger betrug dieser Wert 8,6 l / 100 km. Es wurden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Kraftstoff im neuen Modell zu sparen, einschließlich einer Änderung des Übersetzungsverhältnisses des Achtgang-Automatikgetriebes. Hinzu kommt ein sogenannter. Sprit-Controller, der die zurückgelegte Strecke anhand einer vorläufigen Datenanalyse schätzt. Wenn beispielsweise eine sich nähernde Geschwindigkeitsbegrenzung erkannt wird, vibriert das Gaspedal, um Sie daran zu erinnern, die Zügel zu lösen und den A6 nur im Leerlauf laufen zu lassen. Tatsächlich funktionierte die Funktion an vielen Stellen sehr gut. Das Vorhandensein eines Elektromotors verbessert auch den Wirkungsgrad. Es ist über einen Riemen mit der Kurbelwelle verbunden und startet den V6-Motor. Es liefert bei Bedarf zusätzliches Drehmoment auf dem Antriebspfad und speichert die resultierende Energie in einer 48-Volt-Batterie. Audi ist stolz darauf, über die Elektrifizierung des Antriebsstrangs zu sprechen, aber in Wirklichkeit kann der A6 nicht allein mit Strom betrieben werden. In Situationen, in denen das Auto keine Traktion benötigt, um die aktuelle Geschwindigkeit zwischen 55 und 160 km / h aufrechtzuerhalten, wird der Motor für kurze Zeit automatisch abgestellt.

Schwächen im unteren Drehzahlbereich kann die Elektrik jedoch nicht kompensieren oder gar kaschieren. Seine beeindruckenden 6 Nm entwickelt der V620-Motor erst, nachdem er eine lange Bedenkzeit überstanden hat, die bis etwa 2000 U/min anhält. Oberhalb dieser Drehzahlen ist die Kraftverteilung gleichmäßig, begleitet von einem leisen Dieselgebrüll. Letzteres tritt aus dem einfachen Grund in den Vordergrund, dass alle anderen Geräusche in der Kabine auf ein Minimum reduziert werden. Zusätzliche Akustikfenster isolieren Passagiere in der Kabine erfolgreich von fast allen möglichen unangenehmen Geräuschen, die aus dem Auto oder der Umgebung kommen. Überhaupt ist bei einem so schweren Auto Ruhe die Basis. Ja, schwer ist auch ein Stichwort für den neuen A6, denn der gut ausgestattete Testwagen brachte 2034 kg auf die Waage. Die Jahre, in denen Alu-Modelle von Audi zu den leichtesten ihrer Klasse gehörten, sind offenbar Geschichte.

Komfort, der beeindruckend ist

Den Hauptbeitrag zum leisen Verhalten des Autos leistet die optionale Luftfederung, die praktisch keine Rückstände von Fahrbahnunebenheiten aufnimmt. Daher sind die meisten Unvollkommenheiten des Straßennetzes eher zu hören als zu spüren, insbesondere in Kombination mit optionalen individuell konturierten Sitzen. Ja, ohne Zweifel lohnt sich der Komfort wirklich, wenn Sie mehr als 11 Leva in die genannten Optionen investieren. So wird Ihr Aufenthalt im Auto noch angenehmer, wenn Sie zusätzlich Massage- und Belüftungsfunktionen für die Sitze sowie Lederbezüge mit leichtem Naturduft bestellen. Dinge, die Sie weitere 000 Leva kosten werden.

Wie sieht es mit dem Verhalten im Straßenverkehr aus? Angesichts der Hinterradlenkung soll sich der A6 in Kurven wie ein deutlich kleineres Auto anfühlen – so steht es zumindest in der Pressemitteilung zur Technik. In diesem Fall wirkt das Versprechen vor dem Hintergrund der Realität laut.

Die Wahrheit ist, dass sich der A6 auf der Straße genau wie ein schweres Auto anfühlt – genau so, wie es wirklich ist, aber mit überraschend gutem Handling. An letzterem sind mehrere Optionen schuld, die mehr als 11 Leva kosten: der oben erwähnte Heckantrieb, ein Sportdifferenzial und 000-Zoll-Räder. Dank dieser Ergänzungen fährt sich der mit dem Allradantrieb quattro (serienmäßig bei allen V20-Modellen) ausgestattete Wagen deutlich spontaner als sein Vorgänger, mit ausgeprägter Tendenz zum Untersteuern und einer spürbar schweren Frontpartie. Beim neuen A6 tritt das Untersteuern spät und sehr subtil auf – und ist vor allem nicht das Ergebnis konstruktiver Merkmale, sondern soll den Fahrer warnen, wenn er über die Vernunft hinausgeht. Wenn jemand den Moment des Untersteuerns antizipiert, kurz vom Gas geht und geschickt auf das Lenkrad reagiert, bekommt er sogar ein leichtes und kontrolliertes Schleudern des Hecks. Oder er nimmt einfach etwas vom Gas und lässt das Sportdifferenzial sein Ding machen, um den A6 auf Kurs zu halten.

Es ist schön festzustellen, dass die Lenkung zwar immer noch sehr leicht ist, sich jedoch in Bezug auf das Feedback zwischen den vier Rädern und der Straßenoberfläche stark verbessert hat. Der A6 mag es schaffen, seine Größe und sein Gewicht zu verbergen, aber er entpuppt sich als überraschend stabiles und ausgewogenes Fahrzeug. Und das Fahrgefühl des Kompaktmodells darf man in dieser Kategorie nicht erwarten. Bei à la A6-Produkten ist ihre repräsentative Ausstrahlung viel wichtiger. Mercedes wird mit der neuen E-Klasse definitiv kein Problem damit haben, ein Elite-Feeling zu erreichen, und BMW mit dem 5er, also geht Audi jetzt in die gleiche Richtung.

In Bezug auf die Digitalisierung haben die Ingolstädter seit gestern wenig Ehrgeiz gezeigt. Im A6 finden wir insgesamt drei große Bildschirme, die die Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen. Sie sind gekonnt in das Gesamtkonzept des Innenraums integriert, sehen harmonisch aus und verwandeln den Innenraum des Autos in keiner Weise in einen imaginären Anschein eines Elektronikständers.

Ein Bildschirm übernimmt die Funktion des klassischen Armaturenbretts, der zweite das Infotainmentsystem und der dritte die Steuerung der Klimaanlage. Doch damit nicht genug: Wenn Sie beispielsweise ein neues Ziel in das Navigationssystem eingeben möchten, können Sie dies mit dem Finger auf dem Touchscreen tun und die Hand bequem auf dem breiten Schalthebel ablegen.

Oder Sie stellen die Befehle einfach laut – die Sprachsteuerung erkennt übrigens diverse einfache Sätze wie „Mir ist kalt“. Wenn Sie dies sagen, schlägt eine virtuelle Frauenstimme höflich vor, die Temperatur der Klimaanlage zu erhöhen. Audi ist zu Recht stolz auf die künstliche Intelligenz seiner Sprachbedienung. Auch für das autonome Fahren ist das Auto sehr seriös vorbereitet und entspricht Level-3. A6 kann mit allen notwendigen Assistenten ausgestattet werden, um unter bestimmten Bedingungen selbstständig zu fahren.

Oszillierendes Wasser offline

Auf der Rennstrecke kann beispielsweise eine Fünf-Meter-Limousine selbstständig Abstand zum Vorderwagen halten. Es kann auch den Markierungen folgen, allerdings ging das beim Testexemplar oft mit einer lästigen Drehbewegung einher – so wie es bei einem Radanfänger der Fall ist, der noch versucht, die richtige Richtung zu weisen. In solchen Fällen kann es besser sein, das Steuer alleine zu übernehmen. Dies gilt umso mehr im Gelände, wo das Radar des A6 viel schwerer zu beurteilen ist als die Augen und der Verstand eines gut trainierten Fahrers. Trotz aller möglichen Kameras, Radargeräte, Sensoren und sogar eines Lasers fühlt sich der A6 in den Händen des guten alten menschlichen Faktors besser an.

Damit bleibt das Versprechen der erweiterten Autonomie vorerst nur teilweise eingelöst – viel wichtiger ist jedoch, dass der XNUMX-Liter-Dieselmotor von Audi so sauber ist, wie der Hersteller behauptet.

AUSWERTUNG

In puncto Komfort, Fahrverhalten und Spritverbrauch schneidet das Modell von seiner besten Seite ab – was allerdings vor allem an einigen recht teuren Optionen liegt. Auch die Emissionswerte sind vorbildlich. Aber der A6 ist sehr schwer geworden, und der Fahrbahnmarkierungsassistent arbeitet etwas eigensinnig. Dadurch erhält das Auto in der Endwertung nicht die vollen fünf Sterne.

Körper

+ Viel Platz im Innenraum

Großer und praktischer Kofferraum

Makellose Handwerkskunst

Klare Grafik der Steuergeräte

Logische Menüstruktur ...

– gut, aber Touchscreens während der Fahrt sind ziemlich schwierig zu handhaben

Kleine Nutzlast

Großes Eigengewicht

Eingeschränkte Sicht vom Fahrersitz aus

Bequemlichkeit

+ Bequeme und ergonomische Sitze mit hervorragenden Konturen (optional)

Geringes aerodynamisches Geräusch

Die Federung funktioniert bequem, aber ...

- ... reagiert etwas hart auf scharfe seitliche Unregelmäßigkeiten

Motor / Getriebe

+ Kulturelle Arbeit des Motors, harmonische Automatisierung

- Schwere Schwäche bei niedrigen Geschwindigkeiten

Reiseverhalten

+ Sehr einfach zu fahren

Hohe Verkehrssicherheit

Genaue Handhabung

Das Grenzregime ist spät erreicht

Sehr gute Traktion

Sicherheit

+ Umfassendes Angebot an Unterstützungssystemen

Zuverlässige Bremsen

– In vielen Fällen erkennt der Bandlaufassistent die Markierungen nicht.

Ökologie

+ Zuverlässiger Effizienzassistent

Ohne Traktion fährt das Auto bei ausgeschaltetem Motor ziemlich lange Strecken.

Geringer Kraftstoffverbrauch

Entspricht den Euro 6d-Temp-Standards

Расходы

– Sehr hohe Optionspreise

Text: Markus Peters

Foto: Achim Hartmann

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